Viereinhalb Jahre stand Stephan Protschka als Mitglied des Bundesvorstandes an der Spitze der AfD. Jetzt zieht es ihn zurück in seine Heimat Bayern, wo er im vergangenen Jahr zum Landesvorsitzenden gewählt worden ist. „Zwei so große Aufgaben, wenn man sie ernst nehmen will, kann man nicht zeitgleich machen“, erklärt Protschka, der zudem im Bundestag auch weiterhin landwirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion ist.
Und in Bayern warten große Aufgaben: Im kommenden Jahr ist dort Landtagswahl, und wie Protschka sagt, wolle er als gestandener Bayer Markus Söder mit seiner CSU wie auch die Freien Wähler angreifen. „Laut den Umfragen liegen wir bei sieben bis zehn Prozent, bei den letzten Landtagswahlen hatten wir gut zehn. Das ist das Minimalziel.“ Dafür müsse man die Menschen überzeugen, dass die AfD wirklich die einzige Alternative ist – nicht nur für Deutschland, sondern auch für Bayern. Zuvor müssen aber noch Kandidaten aufgestellt werden, und zwar für vier Bezirkslisten. Und für die Wahlkreise brauche man 96 Direktkandidaten. Darüber hinaus finden in Bayern 2023 gleichzeitig die Bezirkswahlen statt. Aber man habe hervorragendes Personal, das man einsetzen könne, so der bayerische AfD-Vorsitzende.
Anspruchvoll wird für die Bayern-AfD – wie ja auch auf allen anderen Parteiebenen – die Frage, wie man die Öffentlichkeit erreicht. Protschka selbst hat einen „relativ gut funktionierenden“ Youtube-Kanal, wie er sagt. Immerhin mit über 30 000 Abonnenten und damit weit mehr als die Grünen als Partei haben. Aber auch Portale wie Facebook, Gettr und Tik Tok müssen genutzt werden, „denn bei den öffentlich-rechtlichen werden wir nicht recht vorankommen“. Immerhin: Mit viel Arbeit, Kampf und Schimpfen gelinge es doch ab und zu, auch ins Staatsfernsehen zu gelangen. Das soll in Zukunft aber noch mehr werden.
Sehen Sie hier das Interview: