Über den Kurznachrichtendienst Twitter äußerte sich der ehemalige Nationalspieler Mesut Özil zum Konflikt in Bergkarabach. Der Fußballer ergreift auf dem Umweg eines Atatürk-Zitates offenkundig Partei für die militärische Allianz zwischen der Erdogan-Türkei und Aserbaidschan. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der frühere Nationalspieler sehr deutlich für Erdogan und seine Außenpolitik ausspricht.
Dazu Joachim Paul, Mitglied des Bundesvorstandes: „Nicht zum ersten Mal betätigt sich Özil als Sprachrohr Erdogans. Bereits in der Vergangenheit wurde er bereits für seine Nähe zu dem türkischen Autokraten kritisiert. Er weiß nur zu gut, dass ein derartiges Parteiergreifen angesichts des Krieges, der bereits hunderte Todesopfer gefordert hat, auch als Zustimmung zur Politik Erdogans, die auf dem Einsatz islamistischer Kämpfer beruht und massive Menschenrechtsverletzungen in Syrien, Nordirak und Libyen zu verantworten hat, betrachtet werden muss. Wer sich mit dieser Politik auf diese Art gemein macht, darf nicht länger als Vorbild für Integration gelten. Mittlerweile wirkt es regelrecht bizarr, dass die twitternde Erdogan-Handpuppe Özil 2010 ausgerechnet mit dem ‚Bambi’ für ‚Integration‘ ausgezeichnet worden ist. Die Auszeichnung sollte ihm aberkannt werden. Vielleicht führt das Agieren Özils dazu, dass man den mittlerweile nahezu sinnentleerten Begriff der Integration kritisch unter die Lupe nimmt und neu definiert – strikt nach den Interessen der deutschen Mehrheitsgesellschaft.“