Eine Seefahrt, die ist teuer: SPD verhökert Wannseetörn mit Kanzler und sahnt ordentlich ab

Wie viel Geld würden Sie für ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz hinlegen? Gar nichts? Weil der Bundeskanzler eigentlich immer ein Ohr für die Bürger haben sollte? Aber wenn Sie den Regierungschef nun bei einer Dampferfahrt begleiten und mit ihm leckeren Spargel schlemmen könnten? Es gibt Leute, die berappen für dieses Vergnügen tatsächlich fünfstellige Beträge. So geschehen am Pfingstsonntag bei der „traditionellen Spargelfahrt“ des Seeheimer Kreises auf dem Berliner Wannsee. Die Untergruppe der SPD hat in diesem Jahr offensiv damit geworben, dass der Bundeskanzler an Bord ist, dass man ihn treffen und mit ihm ins Gespräch kommen kann – und die Tickets für bis zu 15.000 Euro verhökert.

Die Spargelfahrt gibt es bereits seit Jahrzehnten, zunächst schipperten die Genossen ganz unproletarisch mit ihrem Gefolge über den Rhein. Seit dem Umzug der Regierung nach Berlin geht es nun immer an Pfingsten über den Wannsee. Hier können zwischen Segelbooten und Grunewaldkulisse informelle Plaudereien abgehalten oder eben auch Lobbyinteressen vertreten werden. Immer wieder sind auch Minister und Landeschefs vertreten, in diesem Jahr musste der Kanzler allerdings weitgehend allein für seine Partei in die Riemen legen. Immerhin: wer das Luxuspaket Nr. 4 für 15.000 Euro gebucht hat, konnte nicht nur sechs weitere Leute mitbringen, sondern sich oder seine Firma auf der Sponsorenwand und in der Broschüre präsentieren, war in seiner Branche als Platzhirsch vertreten, bekam einen eigenen Tisch auf dem Hauptdeck.

Die Spargelfahrt der SPD hat gleich in zweifacher Hinsicht mindestens ein Geschmäckle: Zum einen sind die Sozialdemokraten mit einem Vermögen von aktuell 264 Millionen Euro die reichste Partei Europas – ihrer Wirtschafts- und auch Medienbeteiligungen sei Dank. Mit der Dampferfahrt plätscherten nun weitere knapp 200.000 Euro in die pralle Parteikasse. Zum anderen ist die Werbung mit dem Bundeskanzler an der Kapitänstafel aber absolut unlauter. Denn damit hat man das Amt des deutschen Regierungschefs eindeutig aus Eigennutz verramscht. Und wie will man schon nachvollziehen, wer Olaf Scholz welche Interessen vermitteln konnte, während über dem Wannsee langsam die Sonne unterging?

Bis zu 15 000 Euro für Essen mit Scholz

Die reichste Partei: SPD-Vermögen steigt auf 264 Millionen Euro!