Die Landtagswahl steht vor der Tür – und für die AfD könnten die Voraussetzungen kaum besser sein. Mit dem Nein zur Lieferung von schweren Waffen im Ukraine-Krieg sowie vor allem mit dem Scheitern der Impfpflicht (in erster Linie an der AfD) hat die Partei viele Menschen für sich gewinnen können, ist sich Gereon Bollmann sicher. Der AfD-Bundestagsabgeordnete ruft auf der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung seiner Partei in Lübeck die Mitglieder auf, einen kühlen Kopf zu bewahren – und sich vor allem nicht von Umfragen verrückt machen zu lassen. Denn obwohl der Partei immer wieder sinkende Werte bescheinigt werden, habe knapp die Hälfte der Menschen in Schleswig-Holstein immer noch nicht entschieden, wo sie ihre Kreuze machen wird. „Viele trauen sich nicht, es zu sagen, aber sie setzen ihre Hoffnung in uns!“
Kein Wunder in Anbetracht des Irrsinns, der sich täglich in Berlin abspiele und das öffentliche Meinungsbild präge. Im Moment drehe sich alles um den Ukraine-Krieg, ab Herbst ist dann wieder „Corona“ und – wenn das „durchgelutscht“ ist – wahrscheinlich die Klimakrise. „Wir werden von den Herrschenden immer in Angst gehalten, um gefügiger zu sein, damit man uns leichter regieren kann – und das wollen wir nicht!“ Denn vor dem Hintergrund solcher weltweiten Thematiken – die Grünen kümmern sich nur um die Welt statt um die Heimat – treten andere Probleme immer wieder zurück. So sei die Asylpolitik der „große weiße Elefant im Raum“, den keiner sieht oder sehen möchte. Und doch werde genau dieses Problem Deutschland irgendwann auf die Füße fallen.
Ähnlich ist es mit der Familienpolitik: „Wir haben etwas gegen diesen Quatsch aus Elter 1 und Elter 2“, betont Bollmann. Familienpolitik sollte vor allem die Familie aus Vater, Mutter und idealerweise mehreren Kindern in den Mittelpunkt stellen. In Schleswig-Holstein zahlen Gemeinden zum Beispiel ein Willkommensgeld von bis zu 6.000 Euro an frischgebackene Eltern. „Das müssen wir auch auf Landesebene bekommen!“ Noch immer sind Familien gegenüber kinderlosen Paaren benachteiligt, weil sie im Durchschnitt 21 Prozent weniger Einkommen haben. Die AfD setzt sich für Steuerfreiheit ab dem dritten Kind ein. Und für jedes Kind wolle man ein Landeserziehungsgeld. „Wir wollen jungen Familien helfen, Eigentum zu bilden, denn Eigentum bindet sie an unser Land, an unsere Kultur und unser Volk.“
Der unseligen Debatte über Quotenregelungen hält Bollmann indes entgegen, dass aus der Möglichkeit für Frauen, zu arbeiten, längst ein indirekter Zwang geworden ist, weil das Geld nicht reicht. „Wir müssen als Männer und Frauen wachsen und unsere Probleme gemeinsam angehen. Unsere Probleme hier im Land und nicht in der Welt!“ Mittlerweile sei es ja so, berichtet Bollmann, dass die Altparteien die Ideen der AfD erst ablehnen, dann kopieren und schließlich als ihre eigenen aufs Tableau bringen. Das zumindest gebe Hoffnung, dass allmählich doch wieder die Vernunft Einzug hält. Und vielleicht schaffe man es am Wahltag, dass in Schleswig-Holstein in Zukunft die AfD nicht mehr nur die Konzepte liefert, sondern sie auch selbst und noch besser umsetzt.
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