AfD statt SSW: Der dänische Politiker Peter Kofod hat für die Dänen mit deutschem Pass in Schleswig-Holstein eine klare Empfehlung parat. In einer Rede auf der Wahlkampfendspurt-Veranstaltung der AfD in Lübeck erklärte der EU-Abgeordnete von der Dänischen Volkspartei: „Ich hoffe, dass viele Wähler auch aus der dänischen Minderheit in Deutschland die AfD unterstützen. Wenn ich Deutscher wäre, würde ich am 8. Mai die AfD wählen.“
Traditionell fühlt sich der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) als Vertretung der dänischen und der nordfriesischen Minderheit in Schleswig-Holstein berufen. Auch den Interessen von Sinti und Roma hat sich der SSW besonders verschrieben. Besonders komfortabel für den SSW: Nach dem Wahlgesetz von Schleswig-Holstein ist jede Partei der dänischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit. Einziehen ins Parlament in Kiel wird man so oder so.
Umso leichter verliert man sich da wohl auf programmatischen Irrwegen. Mehr und mehr scheint der Einsatz für Minderheiten zur bloßen Floskel zu werden. Auf Stimmenanfang geht der SSW vor allem mit linkspopulistischen und radikal grünen Forderungen. Beispiele gibt es genug: Das SSW-Wahlprogramm ist strikt durchgegendert. Die Rede ist von „Dän:innen, Fries:innen und den Sinti:zze und Rom:nja im Land“.
Obwohl längst bekannt ist, dass eine Mietpreisebremse mehr Schaden als Nutzen anrichtet, dass sie aus der sozialistischen Mottenkiste stammt und vor allem nicht zu verstärktem Wohnungsbau führt, wird sie vom SSW weiterhin angepriesen. Ebenso wie die schleswig-holsteinischen Grünen lehnt der SSW zudem den Bau von LNG-Terminals ab. In der jetzigen Krisensituation eine katastrophale Haltung: Das per Schiff herbeitransportierte Flüssiggas, das in den LNG-Terminals gelagert wird, soll Deutschland aus der hochgefährlichen Abhängigkeit vom russischen Energielieferungen befreien. Auch der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck hat sich deutlich für LNG-Terminals ausgesprochen.
Als Hilfe zur richtigen Wahlentscheidung verwies Peter Kofod als Redner in Lübeck zudem auf sein dänisches Heimatland. Dort regiert eine Sozialdemokratin, der in vielen Bereichen Positionen der Dänischen Volkspartei beziehungsweise der AfD umsetzt: „Und das tut dem Land wirklich gut.“