Gewichtige Beziehungen bei Lotto-Fördergeld-Vergabe in Sachsen-Anhalt

Jan Wenzel Schmidt MdL, Mitglied der AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, FotoAfD-Sachsen-Anhalt/CC0-Pixabay_665547_ivanocoi

Ist die 180.000 € „Lotto-Leuchtturm-Förderung“ an Gewichtheberverband durch den CDU-Minister persönlich motiviert?

Eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt zur „Lotto-Leuchtturm-Förderung“, einem Förderprogramm zur Unterstützung besonderer Projekte durch Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, legt zum wiederholten Mal Hinweise auf eine fragwürdige Fördermittelvergabe nahe.

Die „Leuchtturm-Förderung“ war im Juni 2012 vom Lotto-Aufsichtsrat ins Leben gerufen worden. Zu den Profiteuren gehört u. a. der SSV Samswegen 1884 e. V., der für den Zeitraum von 2014 bis 2019 in der 1. Bundesliga der Gewichtheber mit insgesamt 180.000 Euro gefördert wurde. Verkehrsminister Thomas Webel (CDU), ab 2003 Mitglied im Lotto-Aufsichtsrat und seit 2018 sogar dessen Vorsitzender, ist Präsident des sachsen-anhaltischen Landesverbandes für Gewichtheben, Kraftsport und Fitness. Der Verband wiederum hat ebenfalls bereits 40.000 Euro an Lotto-Förderung erhalten.

Schmidt sieht in der Bewilligungspraxis der Fördermittel ein Muster an persönlichen Beziehungen zwischen Entscheidungsträgern und Empfängern der Lotterie-Fördermittel, bei dem ein Stein in den anderen greift: „Die sogenannte Leuchtturm-Förderung erscheint hier wie ein weiteres Schlupfloch. Dass Aufsichtsratsmitglieder selbst darin verwickelt sind, zeigt die Tragweite der Problematik bei Lotto-Toto.“

Neben der direkten Verbindung zum Aufsichtsratsmitglied Webel sei auch der Umstand, dass nur etwa die Hälfte des Bundesligateams SSV Samswegen aus Sachsen-Anhalt stammt, bemerkenswert. „Als AfD-Fraktion sehen wir dies kritisch, ein spezielles Förderprogramm mit Ausstrahlungswirkung für das Land – wie es von Lotto suggeriert wird – sollte vorrangig den regionalen Sport mit seinen einheimischen Sportlern berücksichtigen“, sagt Schmidt.