Ländlicher Raum wird für junge Menschen immer unattraktiver.
Bereits vor einem Jahr, am 25. August 2017, stellte die rheinland-pfälzische AfD einen Antrag für ein „Sonderprogramm zur Förderung der Ländlichen Räume“ und spielte damit eine Vorreiterrolle. Seither hat sich die Problematik des wachsenden Gefälles zwischen (groß-) städtischen und ländlichen Räumen weiter verschärft – mit schwerwiegenden Folgen für das Verkehrsaufkommen, die ärztliche Versorgung, den Umwelt- und Landschaftsschutz, die Steuereinnahmen, das Bildungs- und Kulturangebot und nicht zuletzt die Miet- und Immobilienpreise.
Der AfD-Kulturpolitiker Martin Louis Schmidt kritisiert deshalb im Zusammenhang mit einer von der FDP eingebrachten Großen Anfrage „Zukunft des ländlichen Raums“ in seiner Rede vom 24. August 2018: „Doch während die Politik der Altparteien gerade beim brisanten Thema der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums mit den immer gleichen Rezepten zu reagieren versuchen, bleiben grundlegende Alternativen ausgeblendet. Als AfD sehen wir in einer immer weitergehenden Wohnraumverdichtung bzw. in großangelegten Neubauprogrammen in den städtischen Kernzonen keine nachhaltig befriedigende Lösung. Gleiches gilt für neuerliche umfassende Baulandausweisungen und exzessive Flächenversiegelungen auf der grünen Wiese der unmittelbar benachbarten Speckgürtel – also zumeist auf landwirtschaftlich nutzbaren Böden.“
Martin Schmidt erläutert die Position seiner Partei wie folgt: „Neben diesen beiden Möglichkeiten einer, zugespitzt formuliert, ‚Zubetonierung‘ der Großstädte einerseits und einer totalen Zersiedlung der umliegenden Landschaften andererseits gäbe es eine Alternative: Wir als AfD setzen uns dafür ein, alles dafür zu tun, damit die demographisch darniederliegenden ländlichen Räume enger an die Städte und die dort konzentrierten Arbeitsplätze angebunden werden. Denn wenn Straßen, Schienenwege, Busverbindungen, die Leistungsfähigkeit des Internets, die medizinische Versorgung und das örtliche Angebot an Schulen und Berufsschulen stimmen, werden gerade viele, jüngere Bürger gern aufs Land ziehen. Schon um hohe Mieten zu sparen oder sich Wohneigentum überhaupt leisten zu können.
Auch die in den Zentren am stärksten zu beobachtenden multikulturellen Entfremdungsprozesse sowie die Sicherheitslage, also die deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, auf dem Lande zum Kriminalitätsopfer zu werden, spielen zweifellos eine große Rolle für die parallel zur Landflucht feststellbaren umgekehrten Tendenzen. Unsere Parole als AfD heißt jedenfalls: Mehr Lust aufs Land statt Frust im Land.“