Sie sparen Strom und bezahlen 25 Prozent mehr – Willkommen in der Energie-Wende.

Was Sie „sparen“ zahlen Sie an Grundgebühr, EEG-Umlage, Stromsteuer etc locker oben drauf!

Soeben habe ich meine Stromabrechnung für das Jahr 2016 erhalten. Darin steht – wie jedes Jahr – „Unter Berücksichtigung der bereits geleisteten Zahlungen ergibt sich ein noch zu zahlender Betrag in Höhe von …“. Dieses Mal sind es 121,74 Euro. Das ist eine Nachzahlungsrate von 25 Prozent. Ein Blick ins Jahr davor zeigt: auch für 2015 gab es saftig was oben drauf, wenn auch „nur“ 19,7 Prozent.

Ich spreche mit meiner Nachbarin. Die schüttelt den Kopf. Nicht wegen der Höhe ihrer Nachzahlung – auch sie muss über 100 Euro nachträglich überweisen. Sie sagt, Sie denke über diesen Irrsinn bei der Stromabrechnung gar nicht mehr nach.  Da helfe nur eines: Strom sparen.

Tolle Idee, sage ich mir, als ich wieder vor meinem Stromzähler stehe. Leider macht meine Nachbarin einen kleinen Denkfehler, denn am Stromverbrauch gespart haben meine Frau und ich wie die Weltmeister. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir uns sukzessive für 420 Euro mit teurer Stromspartechnik in Form von Öko-Stromsparleuchten und zuletzt immer mehr LED-Leuchtmitteln ausgerüstet. Dabei hatten wir die frag- und diskussionswürdige Herstellung und späteren Entsorgungsprobleme dieser tollen Leuchtmittel ausgeblendet. Die eine oder andere Lampe musste übrigens bereits nach eineinhalb Jahren ersetzt werden – aber was tut man nicht alles unserer deutschen Umwelt zuliebe.

Das Blöde ist dabei nur, dass ich in dem Maße, wie ich Strom spare, immer mehr an Grundgebühren für meinen Stromversorger, Stromsteuer, EEG-Umlage, KWKG-Umlage, Umlage nach §19 Abs. 2 StromNEV und Offshore-Haftungsumlage berappen muss.

Und ich rechne nach: Wenn eine einzige LED-Lampe 45 Euro kostet und ein Single mit einem Nettodurchschnittsverdienst von 1.350 Euro für seine Wohnung 15 solcher Leuchtmittel verwenden muss, um sie halbwegs ausleuchten zu können, kostet ihn das nahezu einen halben Monat seines Nettogehalts.

Und wenn dann in Deutschland der Atomstrom ganz abgeschaltet sein wird, geht das Bezahlen richtig los. Auf der Klima-Energie-Konferenz der AfD Anfang 2017 gingen Stromexperten davon aus, dass die Energiewende der Bundesregierung bis zum Jahr 2050 bis zu 5.000 (fünftausend) Milliarden Euro kosten könnte.

Deshalb fordert die AfD eine Rückbesinnung bei der Energiepolitik und den Erhalt unseres aktuellen Energiemix. Weil es sonst einfach nicht zu bezahlen ist … oder wir künftig auf Urlaub oder den Zweitfernseher oder das Auto verzichte müssen.

Zum Schluss noch was zum Schmunzeln – wenn einem angesichts der steigenden Strompreise in Deutschland überhaupt zum Lachen ist. Hierzu zitiere ich aus „Ökotest“:
„LED sind ein teurer Spaß, bis zum 70-Fachen einer Glühlampe kann man für eine LED-Lampe berappen. Doch auf die Jahre der Nutzung gerechnet zahlt es sich aus. Bis zu 85 Prozent Energieeinsparung im Vergleich zur Glühlampe sind möglich. Wer sich für eine der besten Lampen im Test … entscheidet, hat den Anschaffungspreis von 44,95 Euro nach gut drei Jahren wieder an Strom eingespart. Da freuen sich Umwelt und Portemonnaie. Auf der anderen Seite ist der Energieaufwand für die Herstellung einer LED wesentlich größer als bei einer Glühlampe, hinzukommt, dass eine LED nach getaner Arbeit nicht einfach im Hausmüll landen darf, sondern in einer kommunalen Sammelstelle als Elektrogerät entsorgt werden muss. Auch wenn der Energieaufwand während der Nutzungsphase wesentlich größer ist als jener, der davor und danach anfällt, berücksichtigen wir den Energieaufwand für Herstellung und Entsorgung. Deshalb schneiden auch die sparsamsten LED in Sachen Energieeffizienz maximal “gut” ab.“

Dann ist ja alles klar – die Redaktion der afdkompakt wünscht Ihnen einen schönen Voroster-Sonntag.

Martin Rola
redaktion@afdkompakt.de