Schüler bereiten sich konsequenter vor, wenn sie wissen, dass regelmäßige Leistungs-Prüfungen anstehen.
Die AfD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz hat per Großer Anfrage die Landesregierung aufgefordert, einen Bericht über die vor eineinhalb Jahren angekündigten Maßnahmen zur Hebung des Rechtschreibniveaus an Grundschulen vorzulegen. Die Anfrage „Rechtschreibung – Konsequenzen aus dem Ergebnis des IQB-Bildungstrends“ wird am Freitag, dem 23. August 2019, Gegenstand einer Aussprache im Plenum sein.
Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, erläutert die Anfrage und bekräftigt dabei die Forderung der AfD nach Wiedereinführung der Diktatpflicht als Leistungsnachweis: „Leider gab es nur kleinere Korrekturen. Das ist viel zu wenig. Wir werden die dramatische Entwicklung bei der Rechtschreibung nur mit umfassenden Maßnahmen in den Griff bekommen. Dazu gehört die Wiedereinführung der Diktatpflicht, die verpflichtende Verankerung der Schreibschrift von Anfang an sowie die Abschaffung von ‚Schreiben nach Gehör‘.“
„Wenn die Landesregierung die Wiedereinführung der Diktatpflicht mit der Behauptung ablehnt, Leistungsnachweise würden weder zur Verbesserung, noch zur Verschlechterung von Lernleistungen beitragen, dann zeigt das, wie weit sich die Bildungspolitik von der Lebensrealität junger Menschen entfernt hat. Die Folgen dieser wirklichkeitsfremden Gedankenspiele traten in den ernüchternden Ergebnissen des IQB-Bildungstrends zu Tage. Es ist doch eine Binsenweisheit, dass sich Schüler konsequenter auf den Unterricht vorbereiten, wenn sie wissen, dass regelmäßige Prüfungen anstehen. Und damit verbessern sich natürlich auch die Leistungen.“
Bildungsministerin Hubig (SPD) hatte am 24. Oktober 2017 im Ausschuss für Bildung erklärt, die Landesregierung sei mit dem Ergebnis des IQB-Bildungstrends 2016 nicht zufrieden und werde deshalb nicht zur Tagesordnung übergehen. Besonders dramatisch fiel der Befund für Rheinland-Pfalz im Bereich Orthografie aus. 23,4 Prozent, d. h. nahezu jeder vierte Schüler, hatte den Mindeststandard verfehlt. Und das, obwohl die Grundschulen in Rheinland-Pfalz mit 18,4 Schülern pro Klasse über die kleinsten Klassengrößen in Deutschland verfügen. Die Ministerin hatte vollmundig angekündigt, es werde keine Denkverbote geben. Am 23. August wird sich zeigen, was die Landesregierung in den vergangenen 22 Monaten zustandegebracht hat.