Im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb) Hessen befragte das Institut für Kriminologie der Universität Gießen insgesamt 632 Lehrkräfte über ihre persönlichen Erfahrungen mit Gewalt in ihrem Berufsalltag. Demnach wurden fast 75 Prozent der Lehrer in ihrem Berufsleben mindestens einmal beschimpft oder beleidigt; bei etwa 40 Prozent war dies sogar im zurückliegenden Jahr der Fall. Etwa jeder fünfte Lehrer wurde bereits Opfer eines körperlichen Angriffes, jeder zehnte Opfer von sexueller Belästigung.
Hierzu erklärt Heiko Scholz, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag:
„Diese erschreckenden Ergebnisse stellen nach meiner beruflichen Erfahrung nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges dar. Sie sind logischer Ausfluss einer Politik, die alle gesellschaftlichen Probleme an unseren Schulen ablädt, ohne die für ihre Lösung notwendigen personellen, aber auch räumlichen Voraussetzungen zu gewährleisten.
Lehrkräfte, die derartige Übergriffe erleiden müssen, benötigen die gesamte Unterstützung ihrer Schulleitungen und der Politik. Es darf nicht sein, dass solche Taten aus Angst vor dem Verwaltungsapparat unter den Tisch gekehrt werden. Um das Dunkelfeld der Gewalt gegen Lehrer in Hessen weiter auszuleuchten, fordern wir von der Landesregierung die Durchführung einer anonymisierten landesweiten Studie unter allen in Hessen beschäftigten Pädagogen hinsichtlich der Gewalterfahrungen in ihrem Berufsleben. Dazu gehört auch die klare Benennung der Ursachen dieser Entwicklungen, um anschließend entsprechende Lösungswege aufzuzeigen.“