Es war ein Fanal für die Freiheit. Ein Zeichen dafür, dass Diktatur und Fremdbestimmung in Deutschland nicht widerspruchslos hingenommen werden. Und es war ein klares Bekenntnis zur Deutschen Einheit, noch bevor die Berliner Mauer stand. Heute vor 69 Jahren, am 17. Juni 1953, gingen überall in der damaligen DDR Menschen auf die Straße, um für bessere Lebensbedingungen, für politische Rechte und am Ende auch für das Ende des SED-Regimes zu demonstrieren. Hunderttausende Arbeiter, Bauern, Selbstständige, Angestellte, Schüler und Studenten – Bürger aller Generationen – entfesselten innerhalb kürzester Zeit einen Volksaufstand, der mit seiner Wucht die SED um Walter Ulbricht de facto gestürzt hatte. Allein der Einsatz sowjetischer Panzer verhinderte, dass im erst vier Jahre zuvor gegründeten Arbeiter- und Bauernstaat ein grundlegender demokratischer Wandel einsetzen konnte.
Heute, da in Deutschland wieder unzählige Menschen für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung auf die Straße gehen, ist es umso wichtiger, an den 17. Juni 1953 zu erinnern. Und es ist mindestens genauso wichtig, dass jene, die wieder einmal die Bürger- und Freiheitsrechte angreifen, daran erinnert werden. Es gibt durchaus rote Linien! Und die Menschen in diesem Lande haben nach wie vor ein sehr gutes Gespür dafür, wann diese überschritten werden. Und sie haben den Mut und auch das Recht, sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Der Volksaufstand vom 17. Juni wurde bis zur Wiedervereinigung in der BRD als Tag der deutschen Einheit gefeiert. Danach ist dieses Datum zunehmend in den Hintergrund geraten, weil die Forderungen von ’53 und ’89 für die meisten als weitgehend erfüllt galten. Wir als Alternative für Deutschland halten die Erinnerung daran aufrecht. Weil wir wissen, dass all das, wonach sich die Menschen damals sehnten, und wofür sie eintraten, nicht selbstverständlich ist.