Der neue Bundesbank-Chef Joachim Nagel drängt darauf, dass die EZB endlich auf die hohe Inflation reagiert und hält eine Zinswende im laufenden Jahr für möglich. Die „ökonomischen Kosten“ seien deutlich höher, wenn zu spät gehandelt würde – zumal deutlich über vier Prozent Preissteigerung im Jahresdurchschnitt 2022 erwartet werden. EZB-Präsidentin Lagarde hatte kürzlich auf Nachfrage eingeräumt, dass es im März wahrscheinlich doch einen deutlichen Schwenk hin zu einer härteren Geldpolitik geben könnte und Zinserhöhungen dieses Jahr nicht mehr ausgeschlossen seien.
Die Bundesbank musste bereits vor kurzem ihre Prognose zur Inflation von 1,8 Prozent (September 2021) auf 3,6 Prozent (Dezember 2021) anheben und nun wird mit 4 Prozent gerechnet. Binnen fünf Monaten musste die Prognose also um mehr als 100 Prozent korrigiert werden.
Hierzu erklärt der finanzpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Kay Gottschalk:
„Selbstverständlich geht es für Währungshüter immer darum, die eigenen Formulierungen so präzise wie möglich an neue Entwicklungen anzupassen, dass die Akteure in den Finanzmärkten im Idealfall immer schon vorhersehen, was die Notenbanken als nächstes planen. Bei der EZB scheint aber jetzt endlich die Einsicht Oberhand zu gewinnen, dass es nunmehr an der Zeit ist, im Hinblick auf die hohe Inflation die Geldpolitik zu straffen und die Frankfurter Untätigkeit zu beenden. Wir begrüßen das ausdrücklich.“