Erdogan in Wiesbaden: Kunstwerk legt Finger in die Wunde

Robert Lambrou, Landesvorsitzender der AfD-Hessen, FotoAfD

Im Inneren Westend von Wiesbaden vollzieht sich unter Ergebenheit der Altparteien ein Wertewandel hin zu einer Parallelwelt.

Robert Lambrou, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD Rathausfraktion und Landesvorsitzender der AfD-Hessen, sieht in der Aufstellung einer vier Meter hohen, goldfarbenen Erdogan-Statue auf dem Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden ein passendes Symbol für die völlig verfehlte Integrationspolitik der Altparteien.

„Ein schwer zu ertragendes Kunstwerk legt den Finger in die richtige Wunde“, meint Robert Lambrou. „Ich verstehe alle Bürger, die sich über die Erdogan-Statue und diese Kunstaktion der Wiesbaden Biennale so richtig aufregen. Das war auch meine erste Reaktion.“

Aber die Statue zeige passenderweise in Richtung des Inneren Westends, jenes Stadtviertels, in dem ein wachsender Teil der türkischstämmigen Bevölkerung in Recep Tayyip Erdogan nicht den „Irren vom Bosporus“, den „türkischen Hitler“, wie jemand auf die Statue schrieb, oder einen demokratiefeindlichen Autokraten sehe, sondern ihren wahren Präsidenten.

Im Inneren Westend vollziehe sich seit vielen Jahren unter der größtenteils wohlwollenden Ergebenheit der Wiesbadener Altparteien ein Wertewandel hin zu einer Parallelwelt, die teilweise bereits heute mehr einer Erdogan-Türkei gleiche als einer deutschen Stadt. Die Kunstaktion thematisiere aus Sicht der AfD genau diese bedenkliche Entwicklung.

Robert Lambrou schließt mit den Worten: „Und die Biennale tut dies auch genau an der richtigen Stelle, nämlich auf dem Platz der deutschen Einheit. Und weist mit ihrer Aktion darauf hin, dass hier schon lange keine Einheit mehr besteht. Weder innerhalb der tief gespaltenen türkischen Community, noch zwischen einem Großteil der türkischen Community und der deutschen Gesellschaft.“