Schleswig-Holsteinischer Petitionsausschuss besuchte JVA Lübeck.
Am 20. August besuchte der Petitionsausschuß des schleswig-holsteinischen Landtags die Justizvollzugsanstalt Lübeck. Gemeinsam mit der Ausschußvorsitzenden Doris von Sayn-Wittgenstein machten sich die Parlamentarier vor Ort ein Bild über die Situation der Angestellten sowie der Häftlinge.
Insbesondere der Personalmangel erschwert die Arbeit der Justizangestellten der zweitgrößten Haftanstalt Schleswig-Holsteins enorm. Schlechte Bezahlung, unvergütete Überstunden, fehlende Aufstiegschancen und ständig wachsende Aufgaben für die Bediensteten machen es schwer, geeignete Bewerber für den Dienst in der JVA zu finden. Zu schaffen macht der JVA-Leitung auch die stark zunehmende Zahl von Haftinsassen mit psychischen Erkrankungen, für deren „Behandlung“ die JVA-Mitarbeiter gar nicht geschult sind, die ihnen aber viel Zeit und Energie abverlangt.
Das novellierte Landesstrafvollzugsgesetz bedeute, so die einhellige Meinung, ein Mehr an Aufgaben bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl. Ein Umstand, der die Erfüllung der Vorgaben weiter erschwere. Hoher Krankenstand und chronischer Personalmangel gehen Hand in Hand und verschärfen die Situation zusehends.
„Hier ist die Politik gefordert, den JVA-Bediensteten den Rücken zu stärken und die Mittel für Personal- und Sachausstattung zu erhöhen, um mehr Anreize für das Berufsbild zu schaffen“, so Doris v. Sayn-Wittgenstein. Nach ausführlichen Gesprächen mit der JVA-Leitung, dem Personalrat, Mitarbeitern und der Interessenvertretung der Gefangenen dankte die AfD-Politikerin für den Einblick, der den Abgeordneten des Landtags in die alltäglichen Herausforderungen der JVA Lübeck gewährt wurde.
„Mein Dank gilt besonders den Mitarbeitern, die ihre Arbeit oft unter schwierigen Bedingungen tagein, tagaus verrichten. Angesichts der schwierigen personellen Situation, die immer wieder angesprochen wurde, ist das Engagement der JVA-Bediensteten bewunderungswürdig. Ihnen gebührt Anerkennung, sie sind es, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf hinhalten, um unser Land sicherer zu machen.“