An Hamburger Schulen gibt’s zuviel Theater, zu wenig Mathe und Physik!

Bis zu zwei Jahre Lernrückstand in den berufs-wichtigen Fächern.

Bundesländerübergreifende Schulvergleichstests bescheinigen Hamburger Schülern massive fachliche Defizite in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie. Die Lernrückstände zu Schülern anderer Bundesländer betragen nach den aktuellen Daten des Institutes zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) bis zu zwei Schuljahre. Der Parlamentarische Geschäftsführer und schulpolitische Sprecher, Dr. Alexander Wolf, dazu: „Das muss eigentlich jedem vernünftigen Politiker ein Alarmsignal sein. Schließlich sind die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) essentiell wichtig für eine gute Ausbildung in einer zunehmend technisierten Arbeitswelt. Hier hat der Senat seine Hausaufgaben nicht gemacht, und wir betrachten das schlichtweg als ungenügend.“

Hingegen werden in Hamburg Fächern wie „Theater“ und „Darstellendes Spiel“ hohe Priorität eingeräumt.  Jeder Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 erhält bis zum Ende des 6. Schuljahres verbindlich – d.h. als Pflichtfach – Theaterunterricht im Umfang von insgesamt 228 Wochenstunden. In den darauffolgenden Jahrgangsstufen wird das Unterrichtsfach „Darstellendes Spiel“ als Wahlpflichtfach bis zum Abi fortgeführt. Hamburg ist das einzige Bundesland, welches einen durchgängigen Theaterunterricht von der Grundschule bis zur Oberstufe vorsieht. „Vor diesem Hintergrund erscheint uns die sogenannte Mathematikoffensive des Senats frei nach Shakespeare „viel Lärm um nichts“ zu sein“, so Wolf weiter.

Die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag (Drs. 21/7071) an die Hamburgische Büprgerschaft, den für alle verpflichtenden Theaterunterricht an den Grundschulen sowie in der Unterstufe der weiterführenden Schulen (Jahrgangsstufen 1-6) zum Schuljahr 2017/18 einzustellen. Zudem soll im Umfang der eingesparten Unterrichtsstunden für das Unterrichtsfach Theater in der Grundschule (152 Unterrichtsstunden) ab dem Schuljahr 2017/18 Mathematikunterricht erteilt werden. Zur Erteilung des zusätzlichen Mathematikunterrichtes soll die Unterrichtsverteilung in den Grundschulen angepasst werden. Im Rahmen der zusätzlichen Einstellungen sind die Ausgaben in der Produktgruppe 24101 (Unterricht in der Vor- und Grundschule) unter Kostenbereich 3 (Personalkosten) im Haushaltsjahr 2017 von 361.719.000 Euro auf 362.219.000 Euro und im Haushaltsjahr 2018 von 365.832.000 Euro auf 366.332.000 Euro zu erhöhen. „Pro Jahr 500.000 Euro mehr in die Ausbildung unserer Kinder in den wichtigen MINT-Fächern zu investieren erscheint uns als das absolute Minimum und mehr als gerechtfertigt“, so Wolf weiter.

Zur Gegenfinanzierung der Gesamtkosten dieses Antrages in Höhe von 1 Million Euro fordert die AfD-Fraktion Einsparungen im Bereich des Busbeschleunigungsprogrammes (Produktgruppe 269.04, Aufgabenbereich 269) vorzunehmen.

Kontakt:

Robert Offermann
Pressereferent
AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft
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