PCs im Klassenzimmer steigern nicht die Lernleistung von Grundschülern

AfD in Rheinland-Pfalz kritisiert Frühdigitalisierung an Grundschulen.

“Die jüngsten Verlautbarungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung wie auch der Bundesregierung zum digitalen Lernen sind durch dreierlei gekennzeichnet: eine unkritische Pseudo-Modernität, Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem ausgeprägten Mangel an Verantwortungsbewusstsein.”

Mit diesen Worten kommentiert der kulturpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Mainzer Landtag, Martin Louis Schmidt, die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am 29. November gegenüber Journalisten vorgebrachte Ankündigung, das digitale Lernen solle bis zum Ende der Legislaturperiode auch an allen Grundschulen Einzug halten. “Dort lernen die Kinder auch programmieren”, soll die Chefin der Ampelkoalition gesagt haben.

“Diese Vorgabe deckt sich in fataler Weise mit der im Landesprogramm Medienkompetenz macht Schule im Zuge eines am 10. November gestarteten Pilotprojekts in Aussicht gestellten flächen­deckenden Versorgung auch der Grundschulen mit Notebooks oder Tablet-PCs”, kritisiert der AfD-Abgeordnete. Sie folgt der von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) im Oktober ver­kündeten 5 Milliarden Euro teuren deutschlandweiten Digitalisierungsoffensive an den Schulen.

Schmidt mahnt: “Diese von allen Altparteien im kritiklosen Gleichklang vorangetragene Frühdigitalisierung wird von der Alternative für Deutschland aus zwei zentralen Gründen in Frage gestellt: Erstens würden die hierfür in enormem Umfang eingesetzten Gelder dringend für die Sanierung von Schulgebäuden oder Neueinstellungen von Lehrern gebraucht, zweitens gibt es ernstzunehmende wissenschaftliche Einwände gegen den allzu frühen Einsatz von Computern und die Bildungsvermittlung via Internet.” So warnt Prof. Manfred Spitzer – Mediziner, Neurologe und Verfassers des Bestsellers Digitale Demenz – aus guten Gründen davor, dass Wankas Pläne ein ‘Rezept für Volksverdummung’ darstellten. Es gäbe keine Studie, die zeige, dass mit WLan im Klassenzimmer die Lernleistung steige, betonte Spitzer auf einer Fachveranstaltung im pfälzischen Gleisweiler am 13. Oktober. Im Gegenteil: “Zum Lernen taugt Google am schlechtesten im Vergleich zu Büchern, Zeitungen und Zeitschriften (…). Googeln setzt immer Vorwissen voraus, um Netzangebote sinnvoll nutzen zu können.”

Der AfD-Kulturpolitiker Martin Louis Schmidt fordert: “Was wir brauchen, ist eine nicht zu früh einsetzende sinnvolle schulische Nutzung der neuen Medien als moderne Kulturtechnik auf der Basis einer gefestigten Allgemeinbildung einschließlich möglichst guter Lese- und Rechtschreib­kenntnisse. Was wir dagegen nicht brauchen, ist eine nur vermeintlich zukunftsorientierte ideologiegetriebene Frühdigitalisierung, die im schlimmsten Falle die Kritikfähigkeit von Kindern und Jugendlichen einschränkt und das unter Heranwachsenden ohnehin weit verbreitete Phänomen von Internetsucht in unverantwortlicher Weise verstärkt.”

Martin Louis Schmidt ist fachpolitischer Sprecher der AfD für die Themengebiete Kultur und Geschichte, Aussiedler/Vertriebene/Auslandsdeutsche sowie Tourismus und Regionalpartnerschaften.

 

Kontakt:

Andreas Wondra
Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz
presse@afd.landtag.rlp.de
Telefon: (06131) 208 3746