Mit den Straßenklebern ist es, wie mit so vielen Missständen in unserem Land: Jeder regt sich darüber auf, aber niemand unternimmt wirksam etwas dagegen. Man lässt fehlgeleitete Spinner einfach gewähren, wenn sie meinen, ganze Stadt- und mittlerweile auch Flugverkehre für ein bisschen Aufmerksamkeit lahmlegen zu müssen. Man schaut achselzuckend zu, wenn Tausende Pendler gezwungen werden, im Stau stundenlang Lebenszeit zu vertrödeln. Und man nimmt in Kauf, dass Rettungsfahrzeuge nicht zu ihren Einsatzorten kommen, sogar Menschen deshalb sterben müssen.
Dass die Polizei diese Irren mit Samthandschuhen anfasst, kann man – vor allem im rot-rot-grün regierten Berlin – durchaus verstehen: Wie oft haben Grünen-Politiker schon ihre Sympathie mit diesen brandgefährlichen Aktionen erklärt. Da wird sich kein Schutzmann die Finger verbrennen wollen. Dass die Gerichte diese Straftaten so unzureichend ahnden, ist indes schon wesentlich fataler: Hier könnte man nicht nur den Asphaltterroristen, sondern auch ihren Sympathisanten in den Rathäusern und den Parlamenten klare Grenzen aufzeigen und dem Rechtsstaat zur Geltung verhelfen.
Ohnehin ist es höchste Zeit, der Politisierung von Justiz und Behörden einen Riegel vorzuschieben. Bei der Besetzung von leitenden Positionen sichern sich die etablierten Parteien nicht nur ihre Pfründe, indem sie ihre Leute buchstäblich in den Amtsstuben festkleben. Sie drücken auch ihre fatale Ideologie bis auf die untersten Ebenen durch. Qualifikation spielt keine Rolle, es zählt nur Linientreue. Das hatten wir alles schon mal und brauchen es nicht mehr. Wir brauchen freie Fahrt: Für jeden, der morgens zur Arbeit fährt. Und für jeden, der dieses Land voranbringen will.