Detlef „Magic“ Lauster ist im Ruhrpott Kult – und nicht nur dort. Die Songs des „singenden Kumpels“ werden auf Schalke ebenso angestimmt wie in den Partytempeln von Palma. Zur Politik hat er eine klare Meinung „Ich steh zur AfD. Sie ist die einzige Rettung,“ Ehrensache, dass er auch beim Wahlkampfauftakt der Partei in Gelsenkirchen am Samstag auf der Bühne steht und mitsamt E-Gitarre für Stimmung sorgt.
Er hat leichtes Spiel. Auf dem Heinrich-König-Platz lassen sich rund 250 aufgeräumte Veranstaltungsbesucher nicht einmal von zwei Hagelschauern herunterkühlen. Zusammengefunden hat sich ein breites Spektrum. Allerdings dürfte diese Art von Vielfalt links-grünen Multi-Kulti-Befürwortern kaum gefallen: Lodenmäntel stehen neben Lederjacken aus der Biker-Szene, Stöckelschuhe neben Sneakern, ältere Semester, die seit Jahrzehnten bürgerlich-patriotisch denken, neben Erstwählern, die mit jugendlichen Zorn erleben, wie die Altparteien ein Desaster an das andere reihen. Dass sie dazu noch mit unerträglicher Arroganz auftreten, spricht Hauptrednern Alice Weidel an: „‘Man könne doch mal ein bisschen frieren‘, erklären uns abgehobene Politiker, während die Energiepreise durch die Decke gehen. Mehr Arroganz, mehr Hohn und mehr Spott für die einfachen Leute geht nicht!“
Neben der Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion stehen der NRW-Spitzenkandidat Markus Wagner, der Landesvorsitzende Martin Vincentz, die Landtagskandidatin Enxhi Seli-Zacharias und der EU-Abgeordnete Guido Reil auf der Rednerliste. Vincentz nimmt sich die Mallorca-Truppe von Ministerpräsident Wüst vor: Während eine Flutkatastrophe große Teile des Landes verwüstet, urlaubt die NRW-Ministerriege am Mittelmeer! Enxhi Seli-Zacharias, nicht nur Landtagskandidatin, sondern auch AfD-Fraktionsvorsitzende in Gelsenkirchen, lädt Innenminister Reul in ihre Stadt ein. Dort könne er sich mal die Realität in Sachen Clankriminalität anschauen, anstatt sich und der Öffentlichkeit das Riesenproblem schönzureden.
Glockengeläut begrüßt den EU-Abgeordneten Guido Reil. Was als Störaktion der Verantwortlichen in der evangelischen Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz gedacht ist, wird zum willkommenen Stichwortgeber: Lauter noch als jedes Glockengeläut klinkt Reils Forderung nach sofortiger Abschaffung der Kirchensteuer über den Platz.