Trotz medialer Dauerbeschallung bewahrt sich die Jugend in Deutschland ein starkes Problembewusstsein. Und das reduziert sich längst nicht auf das sprichwörtliche freitägliche Klimaschwänzen. Viel konkretere Punkte beschäftigen die jungen Leute, unter anderem die Auswirkungen der Corona-Krise und die generelle gesellschaftliche Spaltung. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich nun ein alles überschattendes Thema entwickelt, welches besonders durchschlägt, wie eine Studie jetzt ergeben hat.
„Die Kriegsangst dominiert alle Themen“, berichtet Jugendforscher Simon Schnetzer. Befragt wurden im März gut 1000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren. Viele gaben an nicht zu verstehen, wofür 2022 noch Krieg geführt wird. Und sie fühlen sich hilflos: Knapp die Hälfte fürchtet eine Ausweitung des Krieges, 28 Prozent geht davon aus, dass Deutschland Teil des Krieges wird. Und 23 Prozent rechnen gar mit einem Einsatz von Atomwaffen. In einem weiteren Fragekomplex wird demgegenüber auch gezeigt, dass die Hälfte der Befragten eine Wehrpflicht ablehnt. Nur 18 Prozent wären für eine Wiedereinführung.
Einmal mehr zeigt sich, dass Politik und Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten nicht in der Lage waren, Antworten auf die wichtigen Fragen der jungen Generation zu geben. Statt Heimatverbundenheit und Nationalstolz zu wecken – beide wäre gerade in heutigen Zeiten ein starker Anker – wurden solche Haltungen durch linksgrüne Tonangeber (auch unter der CDU) rigoros bekämpft. Dass sich die Jugendlichen nun hilflos fühlen und von Zukunftsängsten geplagt werden, hat nicht nur mit dem Ukraine-Krieg zu tun, sondern ist auch ein klares Versäumnis von Schulen, Medien und öffentlichen Identifikationsfiguren. Sie alle vermittelten den jungen Leuten sehr erfolgreich, dass man als Deutscher weder selbstbewusst noch zuversichtlich sein darf. Schluss damit!