Die Ampelkoalitionäre wollen die millionenschweren Staatsleistungen ablösen, die die beiden großen Kirchen von vierzehn Bundesländern erhalten, das meldet die Welt. Joachim Kuhs, Mitglied im AfD-Bundesvorstand und Bundesvorstand der Christen in der AfD, kommentiert das Vorhaben der Ampel-Koalitionäre wie folgt:
„Wie SPD-Altkanzler Schröder vor ihm, verzichtete auch der neue sozialdemokratische Kanzler Scholz bei seinem Amtseid auf das ‚So wahr mir Gott helfe‘. Seine neue Ampelregierung will sogleich mit ‚christlichen‘ Traditionen brechen, die bis ins vorvergangene Jahrhundert zurückreichen, und die Staatszahlungen an die Amtskirchen ‚ablösen‘.
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich in ihrer Verfassung verpflichtet, Religionen und Weltanschauungen neutral zu begegnen. Der Staat wirkt zwar mit Religionsgemeinschaften zusammen, etwa beim Schulunterricht, darf sich aber selbst nicht zu einer Religion bekennen und sich mit ihr identifizieren.
Laut Koalitionsvertrag soll ‚in einem Grundsätzegesetz im Dialog mit den Ländern und den Kirchen ein fairer Rahmen für die Ablösung der Staatsleistungen‘ gefunden werden. Dieser Schritt, wenn er denn tatsächlich von allen vierzehn Bundesländern umgesetzt wird, ist durchaus zu begrüßen. Denn die deutschen Amtskirchen haben sich viel zu abhängig von den Staatsleistungen gemacht.
Statt auf lebendige und bekenntnistreue Gemeinden zu setzen, haben sie sich zu Wohlfahrtsunternehmen mit quasi-verbeamtetem Personal entwickelt. Die traurige Konsequenz ist, dass jede weltliche Krise auch die verweltlichte Kirche mit voller Wucht trifft. Das sehen wir jetzt bei der Corona-Krise. Die deutschen Kirchenfürsten sollten die Corona-Krise als Chance begreifen, die Kirche auf ihren christlichen Kern zurückzuführen. Dabei kann es auch hilfreich sein, auf staatliche Leistungen zu verzichten. Das würde den Kirchen und den Steuerzahlern guttun.“