Auch ein Jahrzehnt nach der umstrittenen Schulreform in Hamburg und den in diesem Zusammenhang entstandenen Volksentscheid gibt es in der Hansestadt weiter Schul-Streit. Bürger-Initiativen wie „G9-Jetzt-HH“ setzen sich für die Wiederherstellung des neunjährigen Gymnasiums (G9) anstelle von „G8“ ein, doch der Senat reagiert betonköpfig. Die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert nun in einem Antrag, dass künftig mindestens ein Gymnasium pro Bezirk das 9G-Abitur als Option anbietet (Drucksache 22/1294). In anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Hessen oder Baden-Württemberg wurde „G9“ wieder eingeführt und als Wahloption den Schulen überlassen.
Der Vorsitzende und schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dr. Alexander Wolf, teilt dazu mit:
„Wir als AfD-Fraktion möchten Eltern und Schülern die Möglichkeit bieten, sich zwischen G8 und G9 an Gymnasien zu entscheiden. Aus unserer Sicht steht G9 für ein nachhaltiges Lernen, eine größere Vertiefung im Unterricht und mehr Freiraum, um auch außerhalb der Schule Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln, gerade auch Musik und Sport. Wir brauchen mehr Mut zur Entschleunigung statt Turbo-Abi.
Was in einigen Bundesländern Schule macht, sollte uns auch in Hamburg ermutigen. Mit Erfolg ist eine zügige Umstellung zum alten Abitur nach 13 Schuljahren gelungen – ohne das befürchtete Chaos. Die Kritik von Schülern und Eltern bis hin zu Volksinitiativen an G8 ist unvermindert groß. Wir fordern daher Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an Gymnasien, um Schülern und Eltern diese wichtige Zukunftsentscheidung selbst überlassen zu können.“