Ja, die Corona-Hysterie setzt den deutschen Autobauern schwer zu. Sie werden unter massiven Umsatzeinbrüchen zu leiden haben. BMW wird etwa ein Viertel weniger Autos in diesem Jahr verkaufen.
Aber das Verhalten der BMW-Manager grenzt daran, asozial zu sein. Um die Gewinne halbwegs halten zu können, greifen die Münchner zum altbekannten Reflex und werden erst einmal um die 6.000 Mitarbeiter auf die Straße setzen. Damit aber nicht genug:
Für 30.000 Angestellte wird Kurzarbeit in Anspruch genommen – mit Staatsgeldern. Und BMW fordert gleich noch mehr Staatshilfen: In Form von Kaufprämien für Autos. Egal ob Diesel, Benziner oder E-Auto – die Führungsetage wünscht sich staatliches Sponsoring für jedes verkaufte Automobil. 4.000 Euro sind im Gespräch.
Das wäre ja vielleicht noch verständlich, wenn BMW die eigene Finanznot nicht noch selber befördern würde. Denn mitnichten verzichtet das Unternehmen auf die Auszahlung von Dividenden. Und die fallen prächtig aus – 1,65 Milliarden Euro werden ausgezahlt. Den Großteil dürfen die Eigentümerfamilien Quandt und Klatten auf ihren Kontos verbuchen.
Und da wird es unrealistisch. Der Staat ist nicht dafür da, den Aktionären ihre Einkünfte zu sichern. Er kann dafür da sein, in Not geratenen Betrieben zu helfen. Er sollte auch BMW helfen – aber erst dann, wenn die Eigentümer mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Milliarden-Dividenden wieder ins Unternehmen und seine Rettung stecken.
Die AfD prangert schon seit Beginn dieser GroKo-Corona-Krise an, dass viel zu wenig an den Mittelstand gedacht und für den Mittelstand getan wird. Die Großen werden unterstützt, die Kleineren im Regen stehengelassen. Beim Mittelstand sind die Hilfs-Milliarden gut angelegt, denn für diese Betriebe geht es ums buchstäbliche Überleben. Für die Großen geht es darum Gewinneinbußen zu schmälern, die sie aber in den meisten Fällen gut wegstecken werden.
SÜDDEUTSCHE zu BMW Forderungen nach Staatshilfen