Die Hürden zur Entnahme von Oberflächenwasser für landwirtschaftliche Kulturen müssen gesenkt werden, ohne die Ressourcen überzustrapazieren.
Laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion lagen im Jahr 2017 lediglich 228 wasserrechtliche Zulassungen für die Verwendung von Oberflächen- und Grundwasser zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen vor. In den vergangenen 18 Jahren wurden zudem nur 84 Anträge auf Förderung von Bewässerungstechnik genehmigt.
Dazu und zur anhaltenden Dürre erklärt der landwirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Strohschein: „Die Hürden für wasserrechtliche Zulassungen zur Entnahme von Oberflächenwasser für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen müssen deutlich gesenkt werden, ohne die vorhandenen Ressourcen überzustrapazieren. Die seit Wochen anhaltende Dürre hat für eine der schlechtesten Ernten seit vielen Jahren gesorgt. Auf vielen Betrieben wird es im Herbst zu ernstzunehmenden Liquiditätsengpässen kommen. Schnelle Hilfen sind jetzt erforderlich. Außer unverbindlichen Aussagen hat die sogenannte Arbeitsgruppe ‚Dürre‘ von Minister Backhaus leider noch nicht viel geliefert.
Zukünftig müssen die Betriebe im Land mehr Risikovorsorge treffen. Dazu gehört der Ausbau von Bewässerungstechnik. Zum heutigen Zeitpunkt steht nur ein verschwindend geringer Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Mecklenburg-Vorpommern unter Beregnung. Neben den abrufbaren Fördermitteln muss das Land auch Aufklärungsarbeit leisten über die Wirtschaftlichkeit der Beregnung, nicht nur von Hackfrüchten, sondern auch von Getreide und Raps.
Auch die wenigen wasserrechtlichen Zulassungen zu Bewässerungszwecken im Land und die Tatsache, dass in den zurückliegenden 18 Jahren lediglich 84 Anträge auf Förderung von Bewässerungstechnik genehmigt wurden, zeugt von einem hohen Bedarf an Aufklärungsarbeit. Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird sich umstellen müssen. Hohe Auflagen beim chemischen Pflanzenschutz, extreme Witterungen, eine verschärfte Düngeordnung und ein immer stärker in den Vordergrund tretender Naturschutz zwingen unsere Landwirte zu weitereichenden Änderungen ihrer Bewirtschaftungsformen. Die Politik die dies veranlasst hat, sollte diesen Prozess nun auch unterstützend mittragen.“