Bulgarien erfüllt zwar die Konvergenzkriterien, aber es ist strukturell nicht in der Lage, den Euro als Währung zu stemmen.
AfD-Parteichef Jörg Meuthen warnt vor den Bestrebungen, Bulgarien in die Euro-Währungsunion aufzunehmen: „Sowohl Bulgariens Regierung, als auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wollen das bettelarme Balkanland in die Euro-Währungsunion aufnehmen. Das ist brandgefährlich. Die offiziellen Daten zu Inflation und Staatsverschuldung erfüllen zwar die Kriterien, jedoch ist Bulgarien strukturell nicht in der Lage, den Euro als Währung zu stemmen.
Die Entwicklung würde auch hier nach dem Beispiel Griechenlands verlaufen: Ein kurzer wirtschaftlicher Aufschwung mit steigenden Löhnen, die wiederum nicht durch eine nachhaltige Produktivitätssteigerung getragen werden. Abwerten der Währung ist dann jedoch nicht mehr möglich, was zu einem Einbruch der Exporte führt. Der Staat springt dann ein und verschuldet sich. Die zu teuer gewordenen Arbeitnehmer verlieren ihre Jobs. Die Ausgaben des Staates für die steigende Arbeitslosigkeit steigen weiter – und damit die Staatsverschuldung.
Am Ende stünde der Staatsbankrott. Da das aber in Euroland nicht möglich ist, wird Europa wieder ein Rettungsschirm-Déjà-vu erleben.
Dabei ist die bereits existierende Krise des Euro bei weitem nicht überstanden. Null-Zins-Politik der EZB und die astronomischen TARGET2-Salden zeigen das überdeutlich. Doch in Brüssel und bei der EZB hat man inzwischen ohnehin jeden Sinn für die Realitäten verloren.
Anstatt ein weiteres wirtschaftlich nicht geeignetes Land in die Währungsunion aufzunehmen, muss diese im Gegenteil verkleinert werden und im Zweifel eine geordnete Auflösung des Währungsraums mit Rückkehr zu nationalen Währungen eingeleitet werden.“ (Berlin 19.1.2018)