Sinkende Arbeitslosenzahlen sind Augenwischerei

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Arbeitsunfähig Erkrankte, Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen und z.B. 1-Euro-Jobber werden in der Arbeitslosenquote nicht berücksichtigt.

Die Landesregierung freut sich über sinkende Arbeitslosenzahlen, aber die nüchternen Zahlen verschleiern die Realität. Dazu Thomas de Jesus Fernandes, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion: „7,7 Prozent – die Arbeitslosigkeit in MV ist schon wieder leicht gesunken. Eigentlich ein Grund zur Freude, wenn es den denn gäbe. Arbeitnehmer ab 58, die über ein Jahr arbeitslos sind werden nicht mitgezählt, 1-Euro-Jobber auch nicht. Arbeitsunfähig Erkrankte finden ebenso keine Berücksichtigung in der Statistik wie Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen und Integrationskursen oder Ausländer ohne Zugang zum Arbeitsmarkt. Für arbeitslose Ausländer gilt die Definition der Arbeitslosen. Ausländer werden aber nicht als arbeitslos erfasst, wenn sie nicht in Deutschland arbeiten dürfen. Die wirkliche Arbeitslosenquote dürfte deutlich über 10 Prozent liegen.

Nicht zu vergessen: Die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB sorgt seit Jahren dafür, dass die privaten Ersparnisse schrumpfen und private Mittel zur Altersvorsorge fehlen. Die momentan gute Konjunktur durch die ‚finanzielle Repression‘ der Sparer wird ein Ende haben, wenn der Leitzins wieder steigt. Mit der vor Kurzem beschlossenen Halbierung ihres munteren ‚Anleihen-Shoppings‘ auf geplante 30 Milliarden Euro, scheint sich die EZB jedenfalls auf ein Ende der lockeren Geldpolitik hinzubewegen.

Ein weiteres großes Problem sind die Langzeitarbeitslosen. Hinter jedem einzelnen steckt ein Schicksal, eine Geschichte. Gerade diesen Menschen müssen wir helfen – ihnen neue Perspektiven geben. Sich auf Statistiken zu berufen und eine positive Entwicklung zu bejubeln, ist nur eine Seite der Medaille. Denen helfen, die langsam die Kraft verlieren, wieder im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen – das ist die Aufgabe der Politik.“