Es sind Vorwürfe, die das Zeug für eine Staatsaffäre haben: Der renommierte US-Enthüllungsjournalist und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh hat neue Erkenntnisse zu den Terroranschlägen auf die Nord-Stream-Gasleitungen vorgestellt. Demnach hat niemand Geringeres als Bundeskanzler Scholz (SPD) die USA dabei unterstützt, die mutmaßliche amerikanische Verantwortung für den Anschlag zu vertuschen. Für Hersh ist klar, dass die Sprengung der Gasleitungen von den USA mit Unterstützung Norwegens veranlasst wurde.
Der Journalist bezieht sich bei seinen neuen Vorwürfen auf ein Treffen von Olaf Scholz mit US-Präsident Biden im Weißen Haus, bei dem es keinerlei Fragen von Pressevertretern zur Nord-Stream-Sabotage geben haben soll. Anonyme Quellen sollen Hersh nun gesteckt haben, dass der US-Auslandsgeheimdienst CIA nach diesem Treffen gebeten wurde, in Zusammenhang mit deutschen Geheimdienstlern eine Vertuschungs-Titelgeschichte für die amerikanischen und deutschen Medien vorzubereiten. Diese „alternative Version“ sollte laut Hersh beinhalten, dass seine Version der Ereignisse falsch ist und somit die USA nicht für den Anschlag verantwortlich sind. Mehr noch: Geheimdienste hätten die „New York Times“ und die „Zeit“ mit Falschmeldungen gefüttert, um die Hersh-Version vermeintlich zu widerlegen.
Auch wenn es für Hershs Darstellung noch keine hundertprozentigen gerichtsfesten Beweise gibt: Dass sehr viele und sehr starke Indizien für seine Version existieren, liegt auf der Hand. Vor diesem Hintergrund ist es nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung „aus Gründen des Staatswohls“ nähere Auskünfte verweigert und offenkundig nicht an einer Aufklärung der Vorwürfe interessiert ist. Wenn etwas im Interesse unseres Staatswohls liegt, dann ist es in Wahrheit die rückhaltlose Aufklärung dieses beispiellosen Angriffs auf unsere Energie-Infrastruktur!
Auch AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla fordert angesichts der jüngsten Aussagen von Hersh eine konsequente Aufklärung: „Die Vorwürfe des Pulitzer-Preisträgers sind schwerwiegend. Wenn sie stimmen, dann trägt der Bundeskanzler Mitverantwortung für die Vertuschung eines Anschlags auf lebenswichtige und wertvolle Infrastruktur. Und er hätte deutsche Behörden für eine solche verräterische Handlung missbraucht. Daran schließt sich die Frage an: War er etwa schon in die Planung und Durchführung der Tat eingeweiht? Um diese Fragen zu klären, fordern wir eine Untersuchung unter Beteiligung aller europäischen Partner. Wenn der Kanzler irgendwie am Anschlag auf Nord Stream beteiligt war, muss er zurücktreten.“