Berlin, 20. Dezember 2022. Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth haben gestern in der nigerianischen Hauptstadt Abuja 20 kostbare Benin-Bronzen aus deutschen Museumsbeständen persönlich an Nigeria ausgehändigt. Die beteiligten fünf Museen hatten zuvor bereits die Eigentumsrechte an sämtlichen Benin-Bronzen in ihren Sammlungen übertragen. ,Den Menschen‘ werde damit, so betonte Roth, ,ein Stück ihrer kulturellen Identität zurückgegeben‘, die ihnen ,gestohlen und 125 Jahre lang verweigert wurde‘. Hierzu äußerte sich der kulturpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Dr. Marc Jongen, wie folgt:
„Es handelt sich bei dieser ,feierlichen Übergabe‘ um eine PR-Show der beiden Ministerinnen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers. Während denselben Grünen-Politikerinnen die kulturelle Identität der Deutschen völlig gleichgültig ist und von morgens bis abends ,Diversität‘ beschworen wird, schwingen sie sich im Ausland zu Hüterinnen kultureller Identität auf. Größer kann die Heuchelei nicht ausfallen.
Um die kulturelle Identität der Nigerianer geht es bei dieser Inszenierung in Wahrheit nur sehr am Rande. In Nigerias Museen lagern, das ergaben Recherchen, rund 500 Bronzen aus dem historischen Königreich Benin. Das Interesse der Nigerianer an diesen Objekten war bisher offenbar minimal; sie haben ganz andere Probleme. Diese Heuchelei paart sich mit einem gehörigen Maß an historischer Ignoranz. Das Königreich Benin gehörte nämlich zu den Profiteuren des afrikanischen Sklavenhandels. Mit dieser Geschichte hat sich Nigeria bis heute nicht auseinandergesetzt. Sie endete erst mit der Zerschlagung Benins durch einen Feldzug der Briten. Hierbei wurden die Benin-Bronzen beschlagnahmt und dann zum Teil versteigert. So kamen sie auch in den Besitz deutscher Museen.
Die in New York ansässige Restitution Study Group, die die Interessen der Sklaven-Nachfahren in den USA vertritt, hat sich aufgrund dieser Geschichte in einem Rundbrief gegen die Restitution der Benin-Bronzen an Nigeria ausgesprochen. Dieser Brief ist auch der Bundesregierung zugegangen. Eine Antwort hat das Institut bezeichnenderweise nicht erhalten. Da passt es ins Bild, dass der Bau des Museums in Benin City, das die restituierten Objekte aufnehmen soll, nicht vorankommt. Warum sollte er auch? Die Rückgaben aus Deutschland sind schließlich an keinerlei Bedingungen geknüpft. Was mit den Benin-Bronzen in Nigeria geschieht, ist völlig unklar. Angesichts der desolaten Sicherheitslage im Land sind Bedenken im Hinblick auf den Verbleib der Bronzen mehr als angebracht. Doch all diese Argumente werden von den grünen Ministerinnen in den Wind geschlagen, sie haben die Benin-Bronzen längst zu Fetischen ihrer selbstverliebten Hypermoral erhoben.
Die AfD-Bundestagsfraktion hat vor dieser Art von Ablasshandel immer wieder gewarnt. Wir sehen uns in unseren Befürchtungen bestätigt und fordern die Bundesregierung auf, diese kopflose Restitutionspolitik umgehend zu beenden.“