In einem Positionspapier fordern die Liberalen im Bundestag eine neue Einwanderungspolitik, die unter anderem vorsieht, dass in deutschen Behörden Englisch eine offizielle Amtssprache wird. Diese Maßnahme soll nach Ansicht der FDP helfen, dem immensen Mangel an Fachkräften entgegenzusteuern.
Hagen Kohl, Sprecher der sachsen-anhaltische AfD-Landtagsfraktion für den Öffentlichen Dienst, übt deutliche Kritik an der Forderung:
„Unabhängig davon, aus welcher Perspektive man diesen Vorschlag betrachtet, führt die Einführung einer zweiten Amtssprache zu vielfältigen Problemen. Zunächst müssten zur Rechtssicherheit alle Rechtsnormen und Verwaltungsvorschriften in dieser Sprache verfasst werden. Zudem hätten die Menschen, egal welcher Herkunft, sodann einen Anspruch gegenüber jeder Stelle, die die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt, bis hin zum kleinsten Forst- oder Deichamt, mit dieser in Wort und Schrift auf Englisch zu kommunizieren. Es ist völlig realitätsfern anzunehmen, dass jemals auch nur annähernd der Personalkörper im Öffentlichen Dienst, von Kommunal- über Landes- bis Bundesverwaltung, eine zweite Amtssprache verhandlungssicher beherrschen wird.
Statt den Öffentlichen Dienst mit einem babylonischen Sprachwirrwarr arbeitsunfähig zu machen, muss dieser mit gut ausgebildetem Personal ausgestattet und von unnötigen Regelungen und Aufgaben entlastet werden.“