Gauland mahnt zu Pragmatismus: „Europäische Friedensordnung geht nur mit Russland!”

Wie kann Russland auf den europäischen Weg zurückgeführt werden? Der Ehrenvorsitzende der Alternativen für Deutschland und der AfD-Bundestagsfraktion, Dr. Alexander Gauland, sieht dafür nur eine Möglichkeit: „Wir können eintreten als ehrlicher Makler für eine neutrale Ukraine. Das wäre die Zukunft!“ Neutralität heiße nicht zwangsläufig Neutralität der Gedanken und Herzen – sondern Neutralität der Taten. „Sanktionen, die das russische Volk treffen, sind falsch – wie die Lieferung von Angriffswaffen, die nichts besser, aber vieles noch schlimmer machen. Oder gar Kriegshandlungen wie die Sperrung des Luftraumes über der Ukraine.“

Neutralität im Angesicht eines drohenden Weltkrieges mit Atomwaffen sei nicht mit unterlassener Hilfeleistung eines Privatmannes zu vergleichen. Es sei kein Versagen vor der Geschichte, wenn man auf dieser Neutralität und auf dem Frieden beharrt. Auch der ukrainische Präsident könne nicht wollen, dass die Freiheit seines Landes auf den Trümmern Europas errichtet wird. Im Atomzeitalter sei der Kompromiss kein Appeasement, sondern überlebensnotwendig. „Trotz dieses Angriffskrieges ist eine europäische Friedensordnung nur mit Russland, aber nie gegen das größte Land Europas möglich.“ Und niemals soll man eine Großmacht demütigen – diesen Fehler hatte Bismarck schon 1870/71 gemacht, ebenso wie die Siegermächte des Ersten Weltkrieges. Und schließlich habe auch der Westen Russland nach 1989 Russland gedemütigt – indem man versuchte eine Weltordnung aufzubauen, ohne auf diese Großmacht Rücksicht zu nehmen.

Der Irrtum des russischen Präsidenten liege darin, zu glauben, dass die Größe eines Landes allein in den Gewehrläufen oder den Atomraketen liege. „Größe und Stärke eines Landes beruhen zumeist auf der Akzeptanz des Staates nach innen und außen.“ Dennoch verschwinden Einflusssphären nicht dadurch, dass man sie leugnet. Und ein Abbruch aller Beziehungen zu Russland ändere nichts an seiner Lage, räumlichen Größe und seinem geopolitischen Einfluss. „Pragmatisches Handeln bleibt deshalb auch hier oberstes Gebot!“

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