Laut dem Jahresbericht Deutsche Einheit ist der Osten wirtschaftlich schwächer und auch skeptischer gegenüber der Politik als der Westen. Dazu erklärt Horst Förster, Abgeordneter der AfD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
„Im Jahresbericht zum Stand der deutschen Einheit wird wiederholt, was der Ostbeauftragte kürzlich noch brutaler den Ostdeutschen als diktatursozialisiert attestierte. Es zeige sich in den neuen Ländern im Vergleich zu den alten eine durchgängig skeptischere, distanziertere und auch kritischer ausgeprägte Grundeinstellung gegenüber der Politik. Das wird mehr oder weniger deutlich als Gefahr für die Demokratie gesehen.
Ja, der Osten tickt anders und das hat seine Gründe. Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass nach wie vor erwartet wird, der Osten müsse sich hundertprozentig dem Westen anpassen. Wo steht das eigentlich geschrieben? Vielleicht wird es höchste Zeit, dass sich der Westen der skeptischeren Grundeinstellung des Ostens anpasst und sich mit den Gründen der unterschiedlichen Sichtweisen befasst. Nein, es gibt viele Gründe dafür, dass der Ostdeutsche seine ganz eigene, von den Erfahrungen einer Diktatur mitgeprägte Identität und seine kritische Denkweise behalten und die westdeutschen Verhältnisse keinesfalls hundertprozentig übernehmen will.
Der Osten lässt sich nicht vorschreiben, wie er zu denken und zu fühlen und erst recht nicht, wie er zu wählen hat. Und das ist gut so!“