Im Schatten der Diskussion um schmutzige Masken-Deals geht es beinahe unter: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerät wegen dubioser Villen-Geschäfte immer mehr in Verlegenheit. Bereits im Sommer berichteten Medien, dass Spahn und sein Lebensgefährte für 4,125 Millionen Euro eine Luxusvilla in Berlin gekauft haben. Nun wird bekannt, dass Spahn für die Villa einen zweiten Kredit über 2,5 Millionen Euro von der Sparkasse Westmünsterland beantragte. Ausgerechnet jene Sparkasse, bei der Spahn über fünf Jahre im Verwaltungsrat tätig war. Vorsitzender der Sparkasse ist noch heute ein langjähriger Parteifreund und Intimus des Gesundheitsministers.
Die Masken-Deals, dubiosen Villen-Geschäfte und CDU-Korruptionssümpfe machen es also deutlich: Mehr Transparenz ist erforderlich, um zweifelhaftes Lobbyismus-Gebaren und Vetternwirtschaft einzudämmen. Vor allem aber braucht es eine kritische Öffentlichkeit und kritische Medien – doch insbesondere Letztere scheinen in Sachen Spahn eher abzutauchen. Ihre Aufgabe scheinen zahlreiche Medien in erster Linie in der Kritik an der Opposition zu sehen – was für absurde Zeiten.