Die Älteren werden sich noch erinnern: Es gab einmal eine Zeit, in der die Bundesregierungen zumindest verbal eine Reduzierung der Steuern- und Abgabenlast anstrebten. Eine Zeit, in der das Wort „Steuern“ ganz selbstverständlich mit negativen Assoziationen verbunden war. Diese Zeiten sind längst vorbei: Im Jahr 2019 erreichte die Abgabenlast den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 und die Steuern den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung – und fast Niemanden interessiert’s. Wie eine Untersuchung des RWI Leipniz-Instituts ergab, stieg die gesamtwirtschaftliche Abgabenquote 2019 auf 41,3 Prozent. Die Steuerquote lag bei 24 Prozent. Und das ist nur der Beginn eines sozialpolitischen Desasters, das sich in Deutschland anbahnt.
Denn gleichzeitig steht wegen der unverhältnismäßigen Corona-Politik – aber auch wegen der unkontrollierten Massenzuwanderung – eine massive Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge ins Haus. Hinzu kommen steigende Rentenversicherungsbeiträge aufgrund einer demographischen Entwicklung, die von den Altparteien ebenfalls jahrzehntelang ignoriert wurde. Eine völlig überflüssige und ökologisch sinnlose CO2-Steuer treibt die Benzin- und Heizkosten nach oben. Grundsteuer, lange Genehmigungsverfahren und unnötige Dämmvorschriften sorgen für explodierende Mieten. Kurzum: Die Mittelschicht verarmt durch das multiple Versagen der etablierten Parteien. Ein Versagen, das vor allem auf zwei Säulen beruht: Sozialdemokratische Umverteilungspolitik und politisch korrekter Realitätsverlust.
Welt.de: „Abgabenlast steigt auf höchsten Stand seit dem Jahr 2000.“