Es sind Vergleichszahlen, die für Deutschland beschämend sind: Während in Israel zum Stichtag 26. Januar 2021 bereits 32 Prozent der Bürger geimpft wurden, waren es in Deutschland gerade einmal zwei (!) Prozent und in der gesamten EU 1,9 Prozent. Und selbst der Blick in die absoluten Zahlen lässt keine Hoffnung aufkommen. Interessenten für eine Corona-Impfung warten wochenlang vergeblich auf Termine. Impf-Hotlines sind ständig besetzt und teilen per Anrufbeantworter mit, dass derzeit keine Impftermine möglich seien, weil der Bund nicht genügend Impfstoff zur Verfügung gestellt habe. Und immer noch herrscht völlige Unklarheit darüber, wer überhaupt zu welchem Zeitpunkt geimpft werden soll. Eine durch politisches Totalversagen verursachte Katastrophe – nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich. Denn je länger die Bundesregierung beim Impfen nicht aus dem Knick kommt, desto länger drohen unverhältnismäßige „Lockdown“-Maßnahmen.
Dabei ist der Verlauf des völligen Scheiterns der Merkel-Regierung äußerst typisch für die generellen Fehl-Entwicklungen bei den Altparteien, die seit Jahrzehnten zu beobachten sind: Unfähigkeit zur Führungsstärke, bürokratische Kleingeistigkeit, Dilettantismus – und eine ausgeprägte Nationalstaats-Phobie. Weil man sich nicht des sogenannten „Impf-Nationalismus“ schuldig machen wollte, sollte die EU es richten, die aber auf ganzer Linie versagte. Gleichzeitig gab Deutschland 70 Millionen Impfdosen an EU-Länder ab. Der nun entstandene Impf-Scherbenhaufen zeigt überdeutlich, was dabei herauskommt, wenn eine Regierung nicht die Interessen des eigenen Landes in den Fokus stellt.
Bild.de: „Hätte man früher bestellen sollen? – Im Nachhinein: Ja!“