Deutsche Games-Branche besser fördern

Joachim Paul MdL, Bundesvorstandsmitglied und medienpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz (FotoCollageAfD / 4129124 CC0-Pixabay)

Mehr Investition in Lehre, Ausbildung und Forschung im IT-Bereich.

In Zeiten der Corona-Pandemie boomt die Games-Branche. Laut Zahlen des Branchen-Verbandes „Game“ wuchs der Markt allein im ersten Halbjahr 2020 um 27 Prozent. Allerdings ist der Anteil deutscher Unternehmen am Markt nach wie vor sehr gering. Die wichtigsten Akteure der Branche kommen aus den USA, Japan, China oder auch Frankreich und Polen. Insbesondere Polen gilt bei der Förderung der Games-Branche als vorbildlich erfolgreich. Das Studio CD-Projekt, welches unter anderem von einer staatlichen Förderung profitiert, schaffte mit seinem neuesten Werk „Cyberpunk 2077“ den erfolgreichsten PC-Verkaufsstart aller Zeiten.

Dazu Joachim Paul, Mitglied des Bundesvorstandes:

„Deutschland ist in Sachen ‚Games‘ der größte Markt Europas, weltweit liegt der deutsche Markt auf Rang fünf. Allerdings spiele Games ‚made in Germany‘ am Markt keine Rolle. Auch internationale Akteure betreiben in Deutschland kaum Niederlassungen. Das liegt an mangendem Personal, Kapital und dem fehlenden politischen Willen, daran etwas zu ändern.

Bei den diesjährigen Game Awards, die am 10. Dezember verleihen wurden, wurde kein einziges deutsches Spiel ausgezeichnet. Lediglich zwei Titel wurden überhaupt für Preise nominiert. Wenn Deutschland nicht länger nur Absatzmarkt sein will, an dem Markt- und Entwicklungschancen vorbeigehen, brauchen wir gerade jetzt eine umfassende staatliche Förderung der Branche auf Bundes- und Landesebene. Die bisherige Förderung ist nicht zielführend, da zumeist Nischentitel mit nur geringen internationalen Marktchancen gefördert werden.

Nötig ist vielmehr eine grundsätzliche Verbesserung der Standortbedingungen, also mehr Investition in Lehre, Ausbildung und Forschung im IT-Bereich, eine großvolumige Förderung und eine deutliche Verbesserung der Breitbandinfrastruktur.

Nutzen wir die Chancen, die uns diese Kreativwirtschaft bietet, können nicht nur viele gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen, sondern für den Standort Deutschland zahlreiche positive und die Wirtschaft beflügelnde Nebeneffekte auf dem Handlungsfeld der Digitalisierung erzielt werden. Hier hat Deutschland leider immer noch dramatischen Nachholbedarf.“