«Menschen verhalten sich nicht wie Rechenmodelle» – AfD-Gesundheitsexperte bezweifelt Wirksamkeit des Teil-Lockdowns

Corona-Debatte (Symbolbild): AfD kritisiert überzogene Maßnahmen

Der nordrhein-westfälische AfD-Landtagsabgeordnete und Arzt Dr. Martin Vincentz bezweifelt, dass der von Kanzlerin Merkel und ihrem „Seuchen-Kabinett“ verhängte Teil-Lockdown, insbesondere die Schließung von gastronomischen und Freizeiteinrichtungen, zu einem Absinken der aktuell ansteigenden Infektionszahlen führen wird.

Er sagte gegenüber dem Nachrichten-Podcast „7-Tage-Deutschland“: „Aus den Gastronomien, wo man mit einem Hygienekonzept relativ sicher sitzt, verlagert sich das dann nachhause ins private Umfeld, wo man diese Abstände nicht einhält, wo man die Hygieneregeln nicht einhält“. Der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sei viel zu gering angesetzt. Laut Vincentz reichten zwei „Groß-Hochzeiten in bekannten Milieus“, um den Wert erneut zu überspringen. Er bezeichnet es als „relativ illusorisch“, dass der kritische Grenzwert Mitte des Monats erreicht werden könne. Dann will die Bundesregierung über ein Ende oder eine Verlängerung des Lockdowns entscheiden. Er hält den Zeitpunkt für falsch gewählt, da die Menschen, die sich noch vor dem Lockdown angesteckt hätten, erst Mitte des Monats in der Statistik auftauchen würden.

Vincentz geht nicht von einem Ende des Lockdowns mit Ablauf des Monats November aus. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man dann noch einmal die Maßnahmen eher verschärfen wird“, sagte der Mediziner.

Darüber hinaus übte er deutliche Kritik am Vorgehen insbesondere der Kanzlerin: «Alles das, was Angela Merkel da jetzt mit der Brechstange macht, ist die Illusion, weiterhin die Kontrolle zu haben.»