Das Palais Lobkowicz in der Moldaustadt Prag ist wohl jener geschichtsträchtige Ort, wo der Anfang vom Ende der DDR besiegelt wurde. Es geschah am 30. September 1989 in diesem wohl schönsten deutschen Botschaftsgebäude, als Außenminister Hans-Dietrich Genscher für viele erlösende 13 Worte sagte: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ ein ohrenbetäubender Lärmpegel unterbrach den gebürtigen Hallenser. Die letzten drei Worte „… möglich geworden ist“ gingen unter im unbeschreiblichen Jubel von knapp 5000 Menschen im Park.
Sie alle, Frauen, Männer, Kinder, waren Bürger der DDR, die mutig und entschlossen die für sie vielleicht letzte Chance nutzen wollten, dem Unrechtsregime zu entfliehen. Sämtliche Botschaftsmitarbeiter, die derartige Belastungen ja niemals zuvor erlebt hatten, blieben stets bemüht. Helfer des Roten Kreuzes leisteten Übermenschliches, um alle zu versorgen. Alle einte die Hoffnung auf eine neue Perspektive im anderen Teil Deutschlands.
Nicht nur in Prag, auch in Warschau und Budapest waren die Räumlichkeiten der bundesrepublikanischen Botschaften in diesen Tagen überfüllt. In der DDR hingegen herrschte Endzeitstimmung. Als Konsequenz aus diesem politischen Desaster führte man in Ost-Berlin danach eine Visumpflicht für das „Bruderland“ Tschechoslowakei ein. Die DDR-Bürger hingegen ließen auf dem Weg in den Westen Tausende Trabis und Wartburgs in den Prager Gassen mit offenen Türen und dem Schlüssel im Zündschloss für neue Besitzer zurück. Es dauerte nicht lange, bis das totalitäre DDR-Experiment Geschichte war. Die AfD als Partei des Anti-Totalitarismus tritt auch heute dafür ein, dass totalitärer Geist niemals akzeptiert werden darf – auch wenn er unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit daherkommt.