Wenn man Experten für Kinderbetreuung in Rheinland-Pfalz fragt, dann scheint die Landesregierung aus SPD, FDP und Grünen (Ampelkoalition) ihre Hausaufgaben im Bereich Kinderbetreuung nicht gemacht zu haben. Schon im Mai hatte der größte Fachverband der analytischen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in Deutschland, der VAKJP, einen „Aufruf zur Wende in der Frühbetreuung“ verbreitet. Auch der „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung kam im August für Rheinland-Pfalz zu besorgniserregenden Befunden.
Der familienpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, Michael Frisch, bescheinigt der Ampelkoalition vor diesem Hintergrund eine unzureichende Kita-Politik:
„Die jüngsten Studienergebnisse der Bertelsmann-Stiftung bestätigen leider die Einschätzung führender Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, wonach die Rahmenbedingungen der frühkindlichen Betreuung in Deutschland mangelhaft seien. In Rheinland-Pfalz erhielten 2019 laut Bertelsmann-Stiftung 99.200 KiTa-Kinder keine kindgerechte Betreuung, da der Personalschlüssel in den Einrichtungen nicht ausreichend gewesen sei. Das allein ist schon ein mehr als alarmierender Befund.
Mit ihrem ,Aufruf zur Wende in der Frühbetreuung‘ gehen die Wissenschaftler der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten Deutschland e.V. (VAKJP) allerdings noch einen entscheidenden Schritt weiter. Sie stellen hier ausdrücklich fest, dass die sichere Bindung an wenige Bezugspersonen für eine gesunde Entwicklung von kleinen Kindern unverzichtbar ist. Weil dies unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in öffentlichen Einrichtungen kaum möglich sei, raten die Forscher frühestens ab dem 24. Lebensmonat zu einer außerfamiliären Betreuung und dann auch nur für wenige Stunden. Parallel fordern sie eine Verlängerung des vollen Elterngeldes auf drei Jahre.
Die AfD-Fraktion hat sich sowohl in den Beratungen zum Kita-Zukunftsgesetz für eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels in rheinland-pfälzischen Kitas eingesetzt, als auch im Plenum die Einführung eines Landeserziehungsgeldes beantragt, um Eltern die Möglichkeit zu eröffnen, unter dreijährige Kinder in der Familie zu betreuen. Doch obwohl ein dringender Handlungsbedarf im Bereich der Kinderfrühbetreuung immer offensichtlicher und sogar wissenschaftlich bestätigt wird, sperren sich Ampel-Koalition und Landesregierung gegen alle Verbesserungsvorschläge. Auch im gestrigen Familienausschuss wurden unsere Fragen hinsichtlich der Kritik und der Forderungen der Experten nicht zufriedenstellend beantwortet. Ein solches Verhalten ist aus unserer Sicht unverantwortlich, denn es geht hier um die gesunde Entwicklung zehntausender Kinder in Rheinland-Pfalz.“