Solange nicht jeder Polizeibeamte Atemschutz erhält, hat der Staat versagt

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Gestern sicherten Polizisten den Wochenmarkt auf dem Berliner Karl-August-Platz: Keiner hatte einen Atemschutz!

Es mutet schon bizarr an, dass Bundesgesundheitsminister Spahn(CDU) in Bezug auf das Corona-Virus vor Wochen tönte “Wir sind vorbereitet”, wenn man am 28. März 2020 auf dem Berliner Wochenmarkt die mit mehreren Mannschaftswagen angerückte Polizei bei ihrer Arbeit sieht: Keiner der zirka 30 Beamten trug Atemschutz und Schutzhandschuhe.

Da wurde mit Passanten wegen Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen “1,5 Meter Abstand halten” gesprochen oder darauf hingewiesen “Wenn Sie nicht so lange warten wollen, gehen Sie ein paar Minuten um den Block”. Aber – und das geht ausdrücklich nur in Richtung des Berliner Innensenators und des Berliner Regierenden Bürgermeisters – die Polizei selbst ging nicht mit gutem Beispiel voran – oder besser gesagt: konnte wohl nicht mit gutem Beispiel vorangehen!

Wenn man derartige Szenen sieht, erkannt man, dass die Bundesregierung in Bezug auf Corona bisher eindeutig versagt hat. Was bringt es, weit über 100 Milliarden Euro an Hilfen in Deutschland medienwirksam an Unterstützung für Unternehmen zur Verfügung stellen zu wollen und sich für weitere fünf tausend Milliarden schwere Hilfspakete EU-weit einzusetzen, wenn es diese Bundesregierung nicht einmal schafft, ein Notfallprogramm für die Herstellung von Atemschutzmasken in Deutschland zu organisieren. Da müssen dann einzelne Abgeordnete wie die der AfD-Landtagsfraktion in Sachsen oder das Textilunternehmen Trigema auf die Idee kommen, in Eigenregie Atemschutzmasken zu produzieren.

An diesem Faktum, dass in Deutschland am 28. März 2020 nicht einmal die für die Ordnung in unserem Land zuständigen Polizeibeamten mit Atemschutzmasken ausreichend versorgt sind, zeigt sich, dass das Corona-Management der Bundesregierung diesen Namen nicht verdient. Denn diese Bundesregierung hätte es in der Hand, nicht nur den nationalen Notstand auszurufen, sondern dafür zu sogen, dass alle verfügbaren Unternehmen das produzieren, was aktuell angesagt wäre: Atemschutzmasken. Sie hätte damit auch die Voraussetzung geschaffen, ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Beamten nachkommen zu können. Und sie hätte vorausschauend gehandelt, indem sie die Vorkehrungen getroffen hätte, damit das Leben in Deutschland möglichst schnell wieder in relativ ‘normale’ Bahnen gelenkt werden kann.

Denn eines muss doch allen klar sein: In Zeiten der Krise und nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen sollte als nächster Schritt angedacht und die Vorkehrung getroffen werden, dass dann jeder Bürger für eine bestimmte Zeit nur noch mit Atemschutz das Haus verlässt. Wer das noch nicht kapiert haben sollte, der hat von der Wirkungsweise eines Virus und einer Pandemie offensichtlich nicht viel verstanden.

Gehen Sie nicht unnötig aus dem Haus – vermeiden Sie den Kontakt zu Dritten: Bleiben Sie gesund!