Wenn der türkische Presseattaché die Medien zu beeinflussen sucht, ‚Entsendet doch jemand anderen‘, ist das Ende der Zumutbarkeit erreicht.
Zur Nicht-Akkreditierung von zwei deutschen Auslands-Korrespondenten aus der Türkei erklärt der aussenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Armin-Paulus Hampel: „Worauf wartet die Bundesregierung eigentlich noch? Wegen der türkischen Entscheidung, zwei unabhängige deutsche Journalisten nicht zu akkreditieren, hätte sie längst den Botschafter Erdogans in Berlin einbestellen müssen. Denn die Nichtverlängerung der regierungs-amtlichen Presseausweise der Korrespondenten Thomas Seibert, Tagesspiegel, und des ZDF-Mitarbeiters Jörg Brase stellt einen nicht hinnehmbaren Anschlag auf freie journalistische Tätigkeiten dar. Als ehemaliger ARD-Auslandskorrespondent weiß ich sehr genau, wovon ich hierbei rede.“
„Zwar sei diese Verweigerung der Akkreditierung nicht nachvollziehbar, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert windelweich in Berlin. Und die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer fabuliert, dass sich die Türkei von den Werten der EU entferne. Doch diese Töne sind zu schwach angesichts des offenkundigen Anschlags auf die Pressefreiheit für zwei deutsche Journalisten. Angesichts der nicht hinnehmbaren Schwere dieser Verstöße gegen die Pressefreiheit seitens der Erdogan-Administration kann nur die Einbestellung des türkischen Botschafters in Berlin die richtige Antwort sein. Ich fordere die Bundesregierung hiermit auf, dies sofort nachzuholen und den diplomatischen Gepflogenheiten entsprechend zu verfahren!“
„Und wenn dann noch, in Tateinheit mit den Direktiven aus Ankara, der türkische Presseattaché in Deutschland die betroffenen deutschen Medien durch die Worte zu beeinflussen sucht, ‚Entsendet doch jemand anderen!‘, dann ist das Ende der Fahnenstange der Zumutbarkeit zusätzlich erreicht. Diese Person gilt es unverzüglich zur ‚Persona non grata‘ seitens der Bundesregierung zu erklären.“
„Als ehemaliger ARD-Auslandskorrespondent setze ich mich im Namen meiner Partei ganz besonders für die beiden Kollegen Thomas Seibert und Jörg Brase ein. Eine derartige Verweigerung oder ein Verbot, gleichsam eine Freiheitsberaubung, bei der Ausübung grundlegender journalistischer Tätigkeit darf seitens der Bundesrepublik Deutschland nicht lapidar einfach hingenommen und mit Miniprotesten garniert werden. Ich protestiere schärfstens gegen diese zu schwache Gangart. Der türkische Botschafter in Berlin gehört einbestellt – und zwar subito!“