Bald keine Schulnoten mehr in Hessen? Bildungsniveau im freien Fall

Nicole Höchst MdB, AfD-Bundestagsfraktion und Sprecherin des AfD-Bundesfachausschusses 'Kultur, Medien, Schule und Hochschule', FotoAfD/Pixabay_coyot

“Wir hatten eines der besten Schulsysteme der Welt.”

Die hessische CDU-GRÜNE-Regierungskoalition hat angekündigt, an mehreren hessischen Schulen bis zur siebten Klasse die Noten abschaffen zu wollen.

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Forschung und Sprecherin des AfD-Bundesfachausschusses 6 ‘Kultur, Medien, Schule und Hochschule’, sieht in diesem Vorhaben einen Schritt, mit dem das deutsche Bildungsniveau weiter sinken wird: „Lernen ohne Noten, und am besten auch noch gleichzeitig und zieldifferent, spricht Bände über den Zustand an Deutschlands Schulen. Heterogenität in Klassenräumen wuchert und Standards werden ständig unterschritten. Der Niveaulimbo deutscher Bildung setzt sich weiter fort. Platz 13 ist im internationalen Vergleich bereits erreicht. Aber für unsere Einheitsschulfanatiker in Regierungsverantwortung scheint ja noch genügend Platz nach unten zu sein.“

Nur noch in den Ländern Bayern, Sachsen, Brandenburg und Thüringen werde überhaupt noch der Notendurchschnitt als Zugangsqualifikation für den Eintritt ins Gymnasium herangezogen. Prof. Hans Brügelmann von der Uni-Konstanz begründete dies wie folgt: Mit der Freigabe des Elternwillens entfalle die Notwendigkeit, Noten nach einheitlichem Schema zum Zweck der Auslese zu vergeben. Auch machten diese in inklusiven Schulen ohnehin keinen Sinn mehr.

Höchst, die vor ihrem Einzug in den Bundestag als Regierungsschuldirektorin tätig war, erachtet es als besorgniserregend, wenn es künftig in Bezug auf den Wissensstand und die Leistungsfähigkeit der Schüler keine vergleichbaren Maßstäbe mehr gebe: „Besonders Kinder benötigen klare Regeln, an denen sie sich orientieren und vergleichen können. Diese generell auszuhebeln, birgt die Gefahr, dass der Kenntnisstand nicht mehr realistisch bewertet wird. Den Eltern nimmt man Einflussmöglichkeiten, schön formuliert mit ‚Freigabe des Elternwillens‘“, so Höchst.

Fürsorgliche Eltern müssten aber die Gelegenheit haben, zeitnah am schulischen Leben ihres Kindes teilnehmen und bei Problemen rechtzeitig gegensteuern zu können. Wenn das nicht mehr möglich sei, würden der Einfluss von Elternhäusern und Familien immer weiter zurückgedrängt und gleichzeitig die Zahlen der schulischen Leistungsverweigerer sowie andere psychische Auffälligkeiten exorbitant ansteigen.

„Wir hatten eines der besten Schulsysteme der Welt und daher keinen Handlungsbedarf für offensichtlich nicht zu Besserem führende ideologische Experimente, wie es die Pisa-Studien und auch der letzte Bildungsbericht zeigen“, sagt Höchst und ergänzt: „Hat sich wirklich noch niemand ernsthaft gefragt, warum Lehrermangel herrscht? Es wird Zeit, dass hier im Sinne der Zukunft unserer Kinder und uns selbst umgedacht und umgesteuert wird, denn nur was man sät, kann man ernten.“