Anspruch deutscher Filmförderung müsse es sein, dass die Filme auch ihr Publikum finden und nicht nur politisch korrekte Jurys befriedigen.
Kritisch zur jüngsten Pressemitteilung von Kulturstaatsministerin Grütters zur Bilanz des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) für das Jahr 2017 äußerte sich der kulturpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Dr. Marc Jongen. „Die nackten Zahlen, nämlich dass 100 Kinoproduktionen mit 57,3 Millionen Euro gefördert wurden“, so Jongen, „sagen zunächst einmal wenig aus. So wäre es zum Beispiel auch von Interesse zu erfahren, wie viele dieser geförderten Projekte sich letztlich als Misserfolg herausgestellt haben und womöglich mit Blick auf ihre Förderwürdigkeit falsch bewertet wurden.“ Entscheidend sei am Ende nicht die pure Masse geförderter Produktionen, sondern die Frage, ob öffentliche Mittel zielführend eingesetzt wurden oder nicht, unterstrich Jongen.
Skeptisch zeigte sich Jongen im Hinblick auf die Behauptung, dass die von der DFFF getätigten Förderungen „allein im Jahr 2017“ „mehr als 320 Millionen Euro“ an Folgeinvestitionen ausgelöst haben sollen. Diese Zahl sei kritisch zu hinterfragen, wie unter anderem die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie herausgegebene Studie „Wirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie in Deutschland“ (2017) deutlich gemacht habe. In dieser Studie werde hervorgehoben, so Jongen, dass es auch ohne Filmförderung „wahrscheinlich zumindest zu einem Teil der Investitionen gekommen wäre.“
Die Förderbemühungen sollten deutlicher als bisher unter der Prämisse stehen, den deutschen Film international attraktiver zu machen, resümierte Jongen. „So manche geförderte Filmproduktion krankt an einer Überdosis politisch korrekter Gesellschaftskritik, um die das Publikum lieber einen Bogen macht.“ Ein zentraler Anspruch deutscher Filmförderung müsse es aber sein, dass die Filme auch ihr Publikum finden und nicht nur politisch korrekte Jurys befriedigen. „Auch mit Blick auf die Auswahl der geförderten Filme ist deshalb eine ideologische Entschlackungskur vonnöten.“ (Berlin, 14.2.2018)