Behauptungen von EU-begeisterten Politikern, dass Deutschland von der Euro-Einführung profitiert hat, sind nun durch die Daten der EZB widerlegt.
Einige EZB-Ökonomen haben im Dezember 2017 einen Fachaufsatz veröffentlicht, der mit einer Behauptung aufräumt, die von deutschen EU-begeisterten Politikern immer gern gebetsmühlenhaft wiederholt wird: Deutschland hätte ganz besonders von der Euro-Einführung profitiert und der Euro sei ein ganz großer Gewinn für Gesamteuropa. Diese Behauptungen sind nun durch die Daten der EZB selbst widerlegt worden.
Erklärtes Ziel der Euro-Einführung war eine Angleichung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den verschiedenen Staaten des gemeinsamen Wirtschaftsraums, die sog. ökonomische Konvergenz. Doch das Gegenteil ist eingetreten: nimmt man das Bruttosozialprodukt pro Kopf als Maßstab, ist die Kluft zwischen den EU-Staaten noch größer geworden. Um die Entwicklung der Volkswirtschaften in den Ländern besser vergleichen zu können, legten die Autoren der EZB-Studie das jeweilige Bruttosozialprodukt im Jahr der Einführung des Euro mit einem Index von 100 zugrunde. Während der letzten 18 Jahre verschlechterte sich der Index Deutschlands von 125 auf 123. Eine wesentliche Verschlechterung sieht zwar anders aus – aber eine Verbesserung, wie von unreflektierten EU-Bejublern behauptet, ist dies auch nicht.