Realistische Lösungen sind zielführender als ideologische Versprechen – Artgerechte Tierhaltung sollte EU-weit geklärt werden.
Anfang November treffen sich junge Bürger zum Jugendlandtag in Stuttgart. Sie werden zusammen mit Vertretern aus der Politik über ihre Sorgen, Nöte, Ideen und Ansichten diskutieren. Stefan Herre, mit 25 Jahren der jüngste Abgeordnete der AfD und deren jugendpolitischer Sprecher, wird die Fraktion dort vertreten.
Seine Kollegin Carola Wolle stand bereits bei der vorbereitenden Jugendregionalkonferenz in Weinsberg Rede und Antwort und war „angetan vom Interesse der Schüler, die bestimmt, aber höflich mit uns Politikern ins Gespräch gingen“. Aus ihrem Wahlkreis hatte sie Stefan Herre ein Paket an Fragen mitgebracht. „Ich freue mich auf den regen Austausch mit den jungen Menschen. Ich kann mich gut in sie hineinversetzen und bin überzeugt davon, dass dies ein konstruktives Treffen wird“, so Herre.
Top-Thema: Massentierhaltung
Carola Wolle konnte sich ein Bild davon machen, was die Jugendlichen in ihrem Wahlkreis bewegt. Die 14- bis 15-Jährigen hatten sich intensiv vorbereitet. „Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Thema Massentierhaltung“, erinnert sich Wolle. „Ich erklärte ihnen, dass die Versorgung mit Fleisch stark vom Preis abhängig ist. Wer artgerechte Tierhaltung wünscht, muss bereit sein, viel tiefer in die Tasche zu greifen.“ Diese Problematik müsse von der EU geklärt werden, denn was nütze es, wenn wir uns hier in Deutschland für eine artgerechte Tierhaltung aussprechen, dann aber aus anderen EU-Ländern Fleisch aus Massentierhaltung konsumieren, so Wolle.
Vorbereitungen auf den Jugendlandtag
Insgesamt 70 Jugendliche nahmen am Treffen in Weinsberg teil. In Stuttgart werden es über 120 sein. Stefan Herre ist gespannt auf die Diskussionen mit den jungen Menschen: „Als jemand, der in einer ländlichen Gegend aufgewachsen ist, will ich die Jugendlichen von der Haltung der AfD zu Umwelt und Verkehr überzeugen“, so Herre. „Ich weiß, wie schwer es sein kann, ohne ein ausgedehntes Bus- und Bahnnetz aufzuwachsen. Zudem habe ich zur Landwirtschaft einen starken Bezug, und kann den jungen Menschen einen Einblick in die oft sehr zermürbende Arbeit der Bauern hier im Land geben.“ Mit den Fragen, die ihm Carola Wolle aus Weinsberg mitgebracht hat, wird er sich vorab intensiv auseinandersetzen, um „den Jugendlichen darzulegen, dass es realistische Lösungen braucht und keine ideologischen Versprechungen.“