34.750 Kinder starten in Rheinland-Pfalz ihr erstes Schuljahr und in den Schulen gibt es einen akuten Fachkräftemangel.
Nach den Ferien starten 34.750 Kinder in Rheinland-Pfalz in ihr erstes Schuljahr, 600 mehr als vor einem Jahr. Das hat Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag in Mainz mitgeteilt.
Als Gründe für die Entwicklung bei den Grundschülern nannte die Ministerin eine höhere Geburtenzahl und die gestiegene Zahl an Zuwanderern. Das Bildungsministerium erwartet, dass die Schülerzahl insgesamt bis 2021 weiter zurückgehen und dann wieder leicht ansteigen wird. Bereits im Vorfeld hatte der Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Klaus Peter Hammer, der Rhein-Zeitung gesagt, die Schulpolitik dümpele vor sich hin. Er fordert mehr Mittel gegen den Fachkräftemangel in den rheinland-pfälzischen Grund- und Förderschulen und stellt fest: „Es fehlt eine erkennbare Zukunftsvision.“
Dazu Michael Frisch, kommunalpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „In den rheinland-pfälzischen Schulen gibt es viele Baustellen, die zu bearbeiten wären. Nach wie vor fällt Unterricht in erheblichem Umfang aus oder wird von nicht ausreichend qualifizierten Vertretungskräften erteilt. Wie eine Kleine Anfrage von mir ergeben hat, werden fast 13 Prozent aller Stunden von fachfremden Lehrkräften erteilt, an den Realschulen Plus sind es sogar mehr als 25 Prozent. Schulleiterstellen lassen sich nur noch schwer besetzen, weil die Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat. Insbesondere müssten die Klassengrößen angesichts des steigenden Anteils an Schülern mit Migrationshintergrund oder Förderbedarf spürbar reduziert werden.“
Frisch weiter: „Alle diese Probleme, die die Bildungsqualität gefährden und so zu Lasten unserer Kinder gehen, sind nur durch mehr gut ausgebildetes Personal zu lösen. Davon kann jedoch angesichts der jetzt von der Ministerin genannten Daten keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Zahl der Neueinstellungen ist gegenüber dem letzten Jahr sogar gesunken. Während Frau Hubig von einem gelingenden Start ins Schuljahr spricht, deuten die Fakten eher auf einen klaren bildungspolitischen Fehlstart hin. Die AfD-Fraktion fordert die Ministerin daher auf, ihre Realitätsverweigerung zu beenden und die auch von Eltern- und Lehrerverbänden als dringend notwendig erachtete Verbesserung der Personalsituation an den Schulen endlich anzugehen.“
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Andreas Wondra
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