Man hat kaum Worte für dieses Ausmaß an Doppelmoral: Während die deutsche Kernenergie seit Jahrzehnten von den Grünen bekämpft und verteufelt wird, findet der grüne Wirtschaftsminister Habeck ukrainische AKWs „in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen.“ Und weiter: „Sie sind ja gebaut.“ Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Über Generationen hinweg bläuten uns die Grünen und ihre medialen Sprachrohre ein, dass es keine sichere Kernkraft gebe und wir deshalb explodierende Strompreise und unsicheren Flatterstrom in Kauf nehmen sollen – und nun das.
Ausgerechnet in einem Kriegsgebiet will Habeck sich also darauf verlassen, dass die AKWs „sicher laufen“. Derweil sollen deutsche Kernkraftwerke, die zu den sichersten der Welt gehören, abgeschaltet werden. Die Realsatire wird perfekt, wenn man bedenkt, dass die größte Nuklearkatastrophe der Geschichte sich unweit der ukrainischen Stadt Prypjat im Kernkraftwerk Tschernobyl abspielte. Doch während Habeck darüber hinwegsieht und offenbar felsenfest an die Sicherheit von ukrainischen AKWs in Kriegsgebieten glaubt, lässt die Internetseite der grünen Bundestagsfraktion verlauten: „Für eine Welt ohne Atomkraft“. Die Kernkraft sei „unbestreitbar der größte Irrtum unserer Industriegeschichte“, lassen uns die Grünen auf der Webseite wissen. Aha.
Doch wie ist diese grüne Schizophrenie zu erklären? Man muss sich hierbei die Frage vorlegen, wieso die Grünen an ihren vermeintlichen weltanschaulichen Prinzipien häufig nur solange festhalten, wie sie sich gegen die Interessen Deutschlands nutzen lassen. „Das Handeln der Grünen wird plausibel, wenn man sie nicht als deutsche Partei, sondern als Interessenvertreter fremder Mächte betrachtet“, analysierte einst der Journalist Michael Klonovsky. Insofern zeigt Habecks aktuelle AKW-Heuchelei auch, dass die in seinem Buch geäußerten Worte nicht nur einfach dahingesagt wurden, sondern als Ausdruck seiner Gesinnung verstanden werden müssen: „Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“