Wer bei ihrer Ernennung noch dachte, dass sie auf ihrem neuen Posten nur Unsinn anstellen würde … hat offenbar Recht behalten: Ferda Ataman, Gleichstellungsbeauftragte der Ampelregierung, hat jetzt einen echten Coup gelandet: Sie schlug vor, dass alle Transsexuellen das Bundesverdienstkreuz bekommen, die im Internet aktiv sind. Die Begründung: Sie würden sich vielen Beleidigungen und Herabwürdigungen aussetzen. Was für ein Statement! In Zeiten, wo bedeutsame Preise an alles und jeden verramscht werden, sollte also auch die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik wahllos mit dem Eimer ausgekippt werden.
Ob auch andere Gruppen, die dem Hass im Netz ausgesetzt sind, in den Genuss des Verdienstkreuzes kommen sollen, sagte die Kartoffel-Pöbel-Beauftragte leider nicht. Was ist mit den Ungeimpften, die man am liebsten gelyncht hätte? Oder mit Autofahrern, für die man sich ständig neue Schikanen ausdenkt? Oder vielleicht mit Wissenschaftlern wie der Biologin Marie-Luise Vollbrecht, die beklagte, dass Erkenntnisse der Zweigeschlechtlichkeit zunehmend in Frage gestellt werden? Auch sie sah sich im Sommer dieses Jahres einem überbordenden Hass ausgesetzt – vor allem von Transsexuellen.
Unklar ist auch, ob der Vorschlag nicht einen ähnlich gearteten Geistesblitz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) konterkarieren würde. Der hat unlängst eine Frauenquote bei der Vergabe der Auszeichnung ins Spiel gebracht. Wenn nun so viele „gefühlte“ Frauen in den Genuss des Verdienstkreuzes kommen sollen und die Quote damit ausschöpfen, dann stehen am Ende im Großen Saal von Schloss Bellevue doch wieder nur in Reih und Glied: biologische Männer.