Seit 2004 begeht der Deutsche Kinderschutzbund am 30. April den Tag für gewaltfreie Erziehung. Ein im Jahr 2000 im Bundestag beschlossenes Gesetz schreibt das Recht des Kindes auf Gewaltlosigkeit fest. Gerade in Zeiten der unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen steht das Thema im Fokus. Denn gerade für Kinder steigt das Risiko häuslicher Gewalt, wenn sich die Situation von Familien aus ohnehin schwierigen sozialen Verhältnissen verschärft. Präventionsarbeit muss also bestmöglich ausgebaut und verbessert werden, denn jedes leidende Kind ist eines zu viel.
Aktuell bleibt das Problem jedoch oftmals unentdeckt, weil im „Lockdown“ die soziale Kontrolle durch Erzieher, Schulpsychologen oder Kinderärzte nicht mehr funktioniere, sagen Experten. So vermerkt die Leiterin des Kinderschutzhauses in München, dass es kurz vor Weihnachten normalerweise zwischen 20 und 30 Anfragen wegen Inobhutnahme gebe – doch um den Jahreswechsel 2020/2021 gab es dort monatelang keine einzige Anfrage.
Keine Frage: Natürlich müssen in Corona-Zeiten auch alte und vorerkrankte Menschen besonders gut geschützt werden. Doch die Maßnahmen dürfen nicht zu größerem Leid führen als das Coronavirus selbst. Und angesichts der Tatsache, dass der „Lockdown“ erkennbar kaum einen Nutzen hatte und sich die Corona-Todesraten als überzogen herausstellten, wird klar: Das Leid der Kinder ist ein viel zu hoher Preis, der von der verantwortlichen Politik mit kaltblütigem Schulterzucken in Kauf genommen wurde.
Bayerischer Rundfunk: „Häusliche Gewalt gegen Kinder im Lockdown.“