Um die Immatrikulationszahlen künstlich auf einem hohen Niveau zu halten, drängt die Thüringer Landesregierung die Universitäten und Hochschulen im Freistaat verstärkt zu einer Erhöhung des Anteils ausländischer Studenten aus Nicht-EU-Staaten. Der Anteil der Nicht-EU-Ausländer an der Gesamtzahl der Studenten an Thüringer Hochschulen liegt aktuell bei durchschnittlich 35 Prozent, in einzelnen Studiengängen allerdings sogar bei über 70 Prozent. Da für diese Studenten keine Studiengebühren erhoben werden, belastet jeder von ihnen den Landeshaushalt durchschnittlich mit etwa 134 000 Euro bis zum Abschluss. Der Gesetzentwurf der AfD-Fraktion zur Änderung des Thüringer Hochschulgebühren- und –entgeltgesetzes (Drucksache 7/2794) fordert daher die Einführung angemessener Studiengebühren.
Prof. Dr.-Ing. Michael Kaufmann, hochschulpolitischer Sprecher der Thüringer AfD-Landtagsfraktion, fordert ein Umdenken:
„Thüringen braucht Fachkräfte. Die meisten Studenten aus Nicht-EU-Herkunftsländern verlassen jedoch den Freistaat Thüringen nach abgeschlossenem Studium wieder und werden nicht Teil der inländischen Solidargemeinschaft. Für die Steuerzahler, die die staatlichen Hochschulen finanzieren, ist das ein Verlust. Ein Studium in Thüringen ist eine wertvolle Zukunftsinvestition. Die Bürger dürfen zu Recht erwarten, dass die dafür aufgewendeten Landesmittel der Zukunft des Landes zugutekommen.
Es ist nur angemessen, auch in Thüringen eine Studiengebühr für Studenten aus Nicht-EU-Herkunftsländern einzuführen, die nach unserer Auffassung 1500 Euro pro Semester betragen sollte.“