Die Wahl der beiden neuen Linken-Parteivorsitzenden war eine doppelte Richtungs-Entscheidung für den Linksextremismus: Susanne Hennig-Wellsow, frisch gewählte Partei-Chefin, brachte ihre Demokratie-Verachtung zum Ausdruck, indem sie dem gewählten Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich einen Blumenstrauß vor die Füße warf – nur weil dieser auch mit den Stimmen der AfD gewählt wurde. Die zweite neue Chefin, Janine Wissler, vollzog erst nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur den Austritt aus der trotzkistischen Polit-Sekte „Marx21“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Dies hinderte die hessische CDU nicht daran, mit einem widerlichen Huldigungsschreiben ihre Gratulation zur Wahl zu übermitteln.
Die Linkspartei habe „eine geschliffene Rednerin und charismatische Persönlichkeit an die Doppelspitze gewählt“, die sich „als engagierte Oppositionspolitikerin“ im Landtag „einen beachtlichen Ruf“ erarbeitet habe, schwärmt Hessens CDU-Generalsekretär Manfred Pentz, der die Unterstützer seines Parteifreundes Friedrich Merz auch schonmal als „Merz-Dschihadisten“ beschimpfte und somit in die Ecke von islamistischen Terroristen stellte.
Weil aber viele Parteimitglieder angesichts von mehr als 100 Millionen Toten noch immer ihre konterrevolutionären Reserven gegen den Kommunismus hegen, löschte die CDU die Pressemitteilung kurzerhand. Doch die zunehmende Nähe der CDU zum kommunistischen Rand ist damit nicht aus der Welt geschafft: Erst kürzlich war bekannt geworden, dass im Dienste von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein fanatischer Mao-Ideologe die Corona-Strategie der Bundesregierung entwarf. Der linksextreme Germanist Otto Kölbl lobte Mao unter anderem dafür, dass er die Intellektuellen zum „Kloputzen“ geschickt habe, woraufhin sich das Land entwickelt habe, „während es vorher der kranke Mann Asiens war.“
Derartige personelle Präferenzen der Unionsparteien sind jedoch kaum noch überraschend, nachdem die Union schließlich dafür gesorgt hat, dass ein Linken-Politiker, der die DDR nicht als Unrechtsstaat bezeichnen will, nunmehr das Amt des Thüringer Ministerpräsidenten ausübt. In Mecklenburg-Vorpommern hievte die CDU ebenfalls eine Mauer-Verharmloserin der Linkspartei ins Amt der Verfassungsrichterin. Zugleich werden Historiker wie Hubertus Knabe, die sich kritisch mit kommunistischen Verbrechen auseinandersetzen, von CDU-Politikern wie der Merkel-Vertrauten Monika Grütters aus dem Amt gedrängt. Mit einer derartigen schleichenden Ansteuerung einer kommunistischen Geschichtspolitik soll offenbar eine Koalition mit der Täterpartei vorbereitet werden, wie auch die verharmlosenden Äußerungen der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung zum Mauerbau vermuten lassen.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere DDR-Bürgerrechtler Arnold Vaatz macht sich vor dem Hintergrund all dieser Entwicklungen im Interview mit „Tichys Einblick“ über seine Partei keine Illusionen: „Es gibt auch in meiner Partei offenbar das Ziel einer vollständigen Rehabilitation der DDR.“ Für die Opfer dieses mörderischen SED-Regimes muss es eine bittere und unerträgliche Erkenntnis sein, dass die CDU auf diesem Weg schon weit vorangeschritten ist.