Die deutsche Hauptstadt ist und bleibt das Experimentierfeld für blanken Irrsinn: Nun soll nach einem Gesetzentwurf der rot-rot-grünen Senatsverwaltung auch noch eine 35-prozentige „Migrantenquote“ im öffentlichen Dienst eingeführt werden! Das entspricht ungefähr dem Anteil der in Berlin lebenden Menschen mit ausländischer Abstammung. Zwar sollen Migranten bei Auswahl- und Einstellungsverfahren lediglich bei „gleicher Qualifikation“ bevorzugt werden. Doch diese Gleichheit der Qualifikation ist freilich in Teilen subjektiv: Wie soll man es objektiv messen können, wenn ein Bewerber im ersten Eindruck teamfähiger, professioneller und disziplinierter wirkt als sein Mitbewerber? Selbst wenn der deutsche Bewerber in diesen Aspekten besser abschneidet, würde mit dem neuen Gesetz der Bewerber mit Migrantenbonus zum Zuge kommen.
Als ob Berlins Verwaltung keine anderen Probleme hätte! Seit Langem ist die Stadt berüchtigt für die überlange Geduld, die die Bürger für die Anmeldung eines Fahrzeugs oder für die Ummeldung einer Wohnung aufbringen müssen. „In Berlin ist ein Termin beim Bürgeramt wie ein Lottogewinn“, schrieb kürzlich die Tageszeitung „Die Welt“. Einsparungen, Defizite bei der Digitalisierung und allgemeine Berliner Chaos-Politik haben die Leistungsfähigkeit der Verwaltung nach unten gezogen. Anstatt sich solchen Problemen zuzuwenden, beschäftigt sich der Berliner Senat mit symbolpolitischem Quoten-Irrsinn. Eine Posse am Rande: Das Wort „Integration“ taucht im gesamten Gesetzesentwurf nicht auf, weil es „nicht mehr zeitgemäß“ sei, wie die Integrationsbeauftragte (!) der Stadt mitteilt. Eine Stimme für SPD, Linke und Grüne ist eine Stimme für die Ausweitung des Berliner Tollhauses auf Gesamtdeutschland.
Tagesspiegel.de: „Berlin plant eine Migrantenquote von 35 Prozent für die Verwaltung“.